Beschreibung
»Courbet« ist der Name eines französischen Malers, „courber“ ist ein französisches Verb, das auch lehnen/gekrümmt/gekippt bedeutet.
Das Modell 3 ist das kleinste Modell der Reihe. Die Courbet N ° 3 ist ein Zwei-Wege-Lautsprecher, der sehr hochwertige Treiber verwendet, die in Troyes entwickelt und hergestellt wurden. Mit einem modernen Design in einer robusten und kompakten Box findet die Courbet Nr. 3 perfekt einen Platz in Ihrem Interieur.
Die Leistung ist angesichts des Platzbedarfs einfach außergewöhnlich.
Die Qualität der Klangfarben sowie der Detaillierungsgrad der mittleren und hohen Frequenzen ist enorm.
Auf kann die Courbet Nr. 3 wird in Bezug auf Dynamik und Brillanz richtig auftrumpfen, insbesondere verdankt Sie dieses des brandneuen Hochtöners, der die gesamten Courbet Serie verwendet wird.
Im Falle des Courbet 3, verwendet der Tieftöner ein besonders steifes Zamak-Chassis (Aluminiumguss), das sehr gut belüftet ist (unter der Spinne), um eine relativ niedrige Resonanzfrequenz zu erreichen.
Die Spule ist recht lang, ihr Wert beträgt 4 Ohm. Damit erhalten wir also einen echten Tieftöner/Mitteltöner.
Davis hat sich dafür entschieden, in der Mitte des Lautsprechers eine Kegelspitze (Phasenflock) anzubringen, um die Frequenzen im Hoch-Mittelbereich im Abstrahlverhalten zu optimieren.
Der Lautsprecher wird vollständig in Davis Werk in Frankreich montiert.
Der Hochtöner war der Ausgangspunkt der Produktreihe.
Bei seiner Entwicklung ist man noch einen Schritt weiter gegangen, indem man einen Hohlraum hinter seiner kleinen Aufhängung hinzugefügt hat, um seine Verzerrungen weiter zu reduzierten.
Konkret bedeutet dies, dass der Hochtöner hohe Lautstärken bewältigen kann, ohne jemals zu aggressive zu klingen.
Eine Spule mit 28 mm Durchmesser wurde gewählt, um eine niedrige Resonanzfrequenz (unter 1000 Hz) zu erreichen.
Die Trennfrequenz liegt bei 3000 Hz mit einer Steigung von 18 dB/Oktave (wie für alle Courbet-Modelle).
Der Hochtöner ist mit einer hinteren Kammer ausgestattet, die es ermöglicht, die Bedeutung der rückwärtigen Welle der Kalotte erheblich zu reduzieren. Das Zielgebung war es, einen transparenten Klang zu erzielen.
Die Frequenzweiche ist »in the air« verdrahte, also ohne Leiterplatte
Die Kondensatoren des Hochtöners sind SCR-Kondensatoren.
Die Spulen für den Mitteltöner sind Metallinduktivitäten, um ihren Widerstandswert zu verringern und ein Maximum an Dynamik zu erhalten.
Zusätzliche Informationen
Gewicht | n. v. |
---|---|
Größe | n. v. |
Prinzip | 2-Wege Regallautsprecher |
Hochtontreiber | 28mm soft dome |
Tief-/Mitteltontreiber | 1 xDavis 13cm Kevlar schwarz DE |
Empfindlichkeit | 90dB bei 1 Watt/1 Meter |
Übergangsfrequenz | 3,5 kHz |
Frequenzgang | 55 Hz – 20 kHz |
Impedanz | 4-8 Ohm |
Max .Belastbarkeit | 120Watt |
Farbe | blau, rosenholz, Walnuss, Schwarz, Weiß |
Testbericht Courbet No.3 HIFI TEST
Testbericht Courbet No.3 HIFI TEST
Charmebolzen
In Frankreich gibt es eine große Anzahl berühmter Lautsprecherfirmen. Dass man auch seit einiger Zeit auch Davis dazu zählt, ist hierzulande eine etwas neuere Erkenntnis, an die man sich aber gewöhnen darf.
Ich liebe kleine Lautsprecher. Einige Gründe dafür liegen auf der Hand: weniger Gehäuse, weniger Probleme. Die Nachteile auch: weniger Gehäuse, weniger Klangfülle und Ausdehnung. Aber wenn ein kleiner Lautsprecher gut gemacht ist, adäquat angesteuert und aufgestellt wird, kann er eine Illusion erzeugen, die der eines guten Elektrostaten sehr nahekommt. Davis Acoustics war mir bis vor kurzem noch kein Begriff, denn in Deutschland waren eigentlich nur die vielen sehr guten Chassis und Kits der Franzosen bekannt. Das ändert sich gerade, denn seit einiger Zeit sind die Fertiglautsprecher der Marke im Vertrieb von BT HiFi. Nach den Krypton 6 Standlautsprechern ist die Courbet N°3 das zweite Modell, mit dem ich mich beschäftige und vorneweg kann ich ihr einen Firmenklang attestieren, den ich fl apsig mit angenehm beschreiben mag. Mehr dazu später. Olivier Visan lenkt seit 2014 die Geschicke der nordfranzösischen Firma und ich habe den Eindruck, er tut das mit viel Feingefühl. Bis zum Tod seines Vaters Michel 2012 war Davis doch eher für seine Chassis bekannt, in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts lieferte man ausschließlich Treiber für andere Firmen und daher gehört dieser Bereich einfach zur DNA von Davis. Aktuell sind knapp 200 verschiedene Modelle im Angebot, damit ist Davis kein kleiner Spieler auf dem Markt der Chassisanbieter. Und doch wird nun auch für uns ein deutlich nachvollziehbares Profi l im Bereich Fertiglautsprecher sichtbar. Und das macht schließlich auch Sinn, denn wer könnte die Qualitäten der hauseigenen Chassis besser verstehen und einsetzen, als der Entwickler selbst?
Absatz: Seit 1994 fi nden Chassis und Lautsprecherentwicklung- und Produktion im Nordosten Frankreichs statt, im ehemaligen Keltenort und Bischofssitz Troyes statt. Die Courbet-Serie besteht aus insgesamt fünf Modellen, die N°3 ist der Kleinste. Warum sie dann N°3 heißt, muss ich nicht verstehen. Namensgeber dafür ist Gustave Courbet, ein berühmter französischer Maler des 19. Jahrhunderts und Hauptvertreter des sogenannten Realismus – das passt schon mal für eine Lautsprecherserie. Aber es gibt noch eine Zweitbedeutung, denn das französische Verb „courber“ bedeutet unter anderem „sich neigen“, was sich auf die Gehäuseformen der Courbet-Serie bezieht, deren Kanten um einige Grad nach hinten geneigt sind. Die Gehäuse sind ausgezeichnet gefertigt und gerade die echtholzfurnierten Versionen machen einen sehr edlen Eindruck. Neben der geneigten Gehäuseform teilt sich die Courbet-Serie den neuesten Davis-Hochtöner. Das ist eine klassische 28-mm-Seidenkalotte deren Entwicklung laut Olivier Visan letztendlich der Ausgangspunkt bei der Entwicklung der gesamten Serie war. Sein Abstrahlwinkel und die Rundstrahlcharakteristik sind hervorragend und man kann kreuz und quer im Raum herum laufen, ohne allzu viel Hochtonenergie zu verlieren – ich schätze das sehr. Hinter seiner Sicke befi ndet sich ein doppelter Hohlraum, der die gerade in diesem Bereich so sensiblen Verzerrungen reduzieren soll. Dadurch kann der Hochtöner sehr hohe Lautstärken handeln, ohne klanglich aufzubrechen. Durch seine große Schwingspule hat er eine besonders niedrige Resonanzfrequenz und wird erst bei deutlich über 3kHz mit 18dB/Oktave ins Spiel gebracht. Typisch für Davis-Hochtöner ist seine rückwärtige Dekompressionskammer, um die hinteren Schallanteile der Kalotte absorbieren zu können, was wiederum die Klangreinheit erhöht. Der klangentscheidende 130mm durchmessende Tiefmitteltöner aus schwarz gefärbtem Kevlar in der aktuellen Evolutionsstufe – die Farbe ist hier wirklich nur Optik, sie hat keinen Einfl uss auf den Klang – macht in der N°3 die Hauptarbeit, denn der Hochtöner kommt ja erst deutlich oberhalb von 3kHz ins Spiel. Kritiker sprechen Kevlar ja gerne einen Eigenklang zu, sie sollten sich einmal eine Davis anhören, die vor allem durch ihre natürlich glänzt. Er hat einen besonders stabilen Korb aus Zamac, einem Alugussmaterial, das in Deutschland durch die Platine Verdier, einem legendären Plattenspieler, bekannt geworden ist. Der Treiber ist sehr gut belüftet und hat auch eine niedrige Resonanzfrequenz. Zudem bekam er eine für Davis typische exponentielle Membrangeometrie, die seine Fläche in der Tiefe erweitert und die Empfindlichkeit erhöht. Ihr Aluminium-Phaseplug, der auf dem Magneten befestigt ist, stabilisiert den Treiber und erhöht laut Olivier Visan die Empfi ndlichkeit zwischen 2000/3000 Hz und etwa 8000 Hz im Vergleich zu einer Staubschutzkalotte. Die oberen Mitten, sprich, also vor allem Stimmen sollen dadurch offener klingen. Die Weiche ist frei verdrahtet, die Spulen sind sehr niederohmig gehalten und es fi den sich schöne MKP-Kondensatoren vom franzö-sischen Spezialisten SCR vor dem Hochtöner. Der komplette Lautsprecher wird in Troyes zusammengebaut, wenngleich Davis die hervorragende Gehäusefertigung andereren Fachbetrieben überlässt. Jedenfalls stimmt die Qualitätskontrolle zu 100 %. Die Bassreflexöffnung sitzt anders als bei der Krypton ganz klassisch hinten, die Kleine braucht also etwas Luft bei der Aufstellung, aber da man sie typischerweise auf Ständern platziert, dürfte das kein Thema sein. Bedämpft ist sie nur mit einem kleinen Stück Schaumstoff, das an Wolle erinnert. Schon mit den ersten Tönen erinnert mich die Courbet N°3 an die Krypton 6, allerdings ohne deren leicht dunkle Färbung. Wie die klingt sehr einnehmend, realistisch und natürlich – leicht auf der warmen Seite der Neutralität aber genau das macht das Hören mit ihr wie mit der Krypton 6 so angenehm. Durch einen guten Wirkungsgrad und ein freundliches Impedanzminimum von 4 Ohm wird sie zur leichten Last und spielt gerade mit dem tollen Cayin Sound 170i im Triodenmodus betörend schön zusammen. Hier und da mag sie aber auch einen kleinen Leistungstritt und dann kommt ihr der Ultralinearmodus des Cayin gerade Recht. Pat Methenys Traumalbum „What´s it all about“ gibt sie mit so viel Wärme und Magie wieder, dass ich mir kaum denken kann, dass es noch schöner klingen kann. Oder die Stimme von Gianmaria Testa samt seiner so erlesen Band auf „Altre Latitudini“, die so edel, so schön, so intim klingen, dass ich gar keinen Feierabend machen möchte. Doch bevor Sie denken, die Courbet N°3 ist ein reiner Kuschellautsprecher, möchte ich widersprechen: Sie ist ein Wohlfühl-lautsprecher. Hören Sie sich einmal die Kombination von schwierig abzubildender Stimme und großer, dynamischer Trommel auf „Deeper Well“ von Emmylou Harris an. Ihre Stimme authentisch rüber zu bringen, gelingt der kleinen Courbet mit Leichtigkeit und selbst die große Trommel stellt sie so in den Raum, dass ich ihre Dimensionen nachvollziehen kann. Und wenn das Stück Fahrt aufnimmt, immer komplexer wird, verliert sie nie die Übersicht. Ich bin geneigt, das großartig zu finden.
Fazit Die Davis Acoustics Courbet N°3 ist ein wunderschöner Kompaktlautsprecher,
der einen ausgezeichneten Kompromiss zwischen Ausgewogenheit und Lebendigkeit darstellt. Sie spielt weit größer als ihre kompakten Maße vermuten lassen und über allem steht ihre humane Abstimmung, die immer der Musik dient. Ich verneige mich.
Christian Bayer