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Kubrick DCX

Ein Meisterwerk der Ingenieurskunst zum bezahlbaren Preis.

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Beschreibung

„Ein paar Minuten später erhaschte er seinen ersten Blick auf die nur wenige Kilometer entfernte Raumstation One. Das Sonnenlicht glitzerte und funkelte auf den polierten Metallflächen der sich langsam drehenden Scheibe mit einem Durchmesser von dreihundert Metern…. Die zentrale Achse der Raumstation schwamm nun mit ihren ausgefahrenen Andockarmen langsam auf sie zu. Anders als die Struktur, der sie entsprungen war, drehte sie sich nicht – oder besser gesagt, sie lief rückwärts, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die genau der Eigenrotation der Station entsprach. So konnte ein besuchendes Raumschiff für den Transfer von Personal oder Fracht angekoppelt werden, ohne katastrophal herumgewirbelt zu werden.“

Arthur C. Clarke – 2001: Odyssee im Weltraum
Eine sich mit 33,33 Umdrehungen pro Minute drehende Scheibe mit einem Durchmesser von dreihundert Millimetern, mit einem Antriebsblock und drei Andockarmen – Kegelstützen, die von unten herausragen. Der Tonarm, der fest auf seiner eigenen gebogenen Verlängerung montiert ist, tastet die Rillen ab und überträgt die Musik und die Emotionen …….. Der Kubrick DCX-Plattenspieler

Inspiriert vom S. Kubrick-Klassiker „2001: Odyssee im Weltraum“ ist der Kubrick DCX-Plattenspieler als geschmeidig wirkendes musikalisches „Weltraum“-Objekt konzipiert.

Dies ist  bis dato Soulines fortschrittlichster Plattenspieler. Aufbauend auf unserem invertierten Hauptlager und dem Acrylplattenteller, die für das Modell Hermes DCX entwickelt wurden, hat man einen  Aluminiumsockel und -untersockel konstruiert, die aus unterschiedlich geformten, miteinander gekoppelten und strategisch gedämpften Schichtblöcken bestehen.
Das Design (Abmessungen, Form und Anordnung der verschiedenen Öffnungen/Löcher) der Sockel- und Untersockel-Aluminiumblöcke nutzt den Goldenen Schnitt und die Fibonacci-Folge, wodurch eine gleichmäßige Schwingungsdämpfung und die Reduzierung des Trägheitsmoments in allen drei Ebenen (entlang aller drei Achsen) auf den Massenschwerpunkt erreicht wird.
Auch wenn der Kubrick DCX asymmetrisch oder unausgewogen aussieht, ist er perfekt ausbalanciert und sorgt für eine gleichmäßige Tellerrotation und ein stabiles Tracking.

Der Antriebsmechanismus verwendet einen hochwertigen Gleichstrommotor, der für den Einsatz im Plattenspieler optimiert ist. Neben der einfachen Bedienung und der feinen Geschwindigkeitsanpassung sorgt eine elektronisch geregelte Stromversorgung für einen stabilen Strom und dafür gleichmäßige Motorrotation.

Das invertierte Hauptlager, das aus massivem Messing und rostfreiem Stahl mit höchster Präzision gefertigt ist, die massive Aluminiumarmplatte sind direkt auf dem Untersockel montiert, der wiederum über eine 3-Punkt-Kopplung mit dem Hauptsockel verbunden ist, um die Leistung zu maximieren und akustische Übertragungen zu minimieren. Die Motoreinheit ist auf dem Hauptsockel montiert.
Der 40 mm dicke und 3,2 kg schwere Plattenteller ist mit höchster Präzision aus Acryl gefertigt. Die Verwendung der Matte ist ganz den Vorlieben des Anwenders überlassen.

Der Plattenteller wird von drei verstellbaren Säule getragen, die aus massivem Aluminium gefräst sind, um eine Nivellierung zu ermöglichen und eine optimale Ankopplung an die Aufstellfläche zu gewährleisten. Die Säulen sind über Gummi-Kork-Scheiben mit unterschiedlichen Durchmessern an den Hauptsockel gekoppelt, was eine bessere Kontrolle der Schwingungsübertragung ermöglicht.

 

Zusätzliche Informationen

Prinzip

Riemengetriebener Plattenspieler mit Gleichstrommotor

Gewicht

15 kg

Antrieb

Elektronisch geregelter hochwertiger Gleichstrommotor

Geschwindigkeiten

33,33 und 45,00 U/min einstellbar

Hauptlager

Invertiertes Massives Messing – Edelstahl Lager mit Delrin Einlage

Plattenteller

40mm Acrylteller 3,2 Kg

Chassikonstruktion

mehrschichtige Aluminiumplattform

Entkopplung

3-Punkte

Ausführung

Silber Eloxiertes Aluminium

Lieferumfang

drei austauschbare Tonarmbasen, SA Abdeckung und SX2

Netzanschluss

AC 230V/50Hz

Gleichstromanschluss /Output

12V/300mA

Abmessungen (BXTxH)gesammt mm

470-350-16

Abmessungen (BXT) Aufstellfläche mm

400-350

Testbericht Kubrick DCX Stereoplay

Testbericht Kubrick DCX Stereoplay

Odyssee im Hörraum

Der zweitgrößte Soulines-Plattenspieler nimmt sich einen der größten Regisseure aller Zeiten zum Namensgeber. Das ist wenig bescheiden. Aber Bescheidenheit hat der Kubrick auch nicht nötig. Bevor Sie zur Tabelle weiterblättern, lassen Sie uns die Preisfrage doch gleich klären:

Ohne Tonarm kostet der Soulines Kubrick DCX 4500 Euro. Da der deutsche Vertrieb aber auch Talk Electronics und Van den Hul vertreibt, gibt es hier ein paar spannende (und sinnvolle) Pakete. Mit dem einpunktgelagerten Tonarm Talk A6 steigt der Preis auf 5200 Euro. Nimmt man nun noch ein MC vom Typ vdH MC 10 oder ein vdH Frog dazu, landet man bei 6300 bzw. 7000 Euro.

Unser Testgerät ist die zweitgrößte Ausbaustufe mit A6-Arm und vdH MC 10. In diesem Paket spart man gegenüber dem Einzelkauf knapp 300 Euro. Noch hinzu kommen optional 800 Euro für die auf den Fotos zu sehende Stellfläche namens U-Base. Ohne die U-Base sieht der Kubrick schön leichtfüßig aus, hingegen ist er ein kleines Monster mit einem nicht unbedenklichen Bedarf an Stellfläche – ist die Base doch satte 49 cm breit und 38,5 cm tief (sowie 4,5 cm hoch) bei 6,5 kg Gewicht. Das muss man erstmal unterbringen können.

Jede Menge Zeug

Im Karton findet sich ungewöhnlich viel Zubehör. Neben drei Tonarmbasen für 9-Zoll- Arme von Rega/Talk Electronics/ Origin Live, Jelco und SME liegen hier auch zwei Abstandshalter (6 und 8 mm) für eine VTA-Einstellung des Arms. Hinzu kommen noch eine minimalistische Staubschutzhaubeaus Acryl, eine gute Gummikorkmatte sowie eine runde, LP-große Pappscheibe zur Tonabnehmer Justage namens Protractor.

Dringt man dann zum Chassis des Kubrick vor, fällt auf, dass es aus mehreren Lagen 10 Millimeter starken Aluminiums gefertigt ist, das glasperlgestrahlt und hell eloxiert wurde. Die unterste Platte trägt den Motor, der ein kleines Stück über der Stellfläche schwebt und in einem Gehäuse aus einer fünflagigen Aluschale mit einer Stärke von einem Zentimeter und Deckel und Boden aus Blech sitzt. Die zweite Ebene trägt die höhenverstellbaren Füße, mit denen sich das Laufwerk waagerecht aufstellen lässt. Die oberste Ebene trägt den Ausleger für den Tonarm. Die einzelnen Lagen sind durch Gummikork voneinander entkoppelt. Das sieht luftig-elegant aus, die Wahl eines mattweißen Acryltellers passt da gut ins Bild. Dieser wiegt 3,2 kg und ist absolut sauber gefertigt und folglich laufruhig. Der Hersteller legt, wie erwähnt, eine sehr gute Matte mit in den Karton, stellt aber auch klar, dass die Nutzung optional ist. Acrylteller werden ja häufig ohne Matte betrieben. Da sollte man einfach mal hören, was einem mehr zusagt. Allein von der Handhabung her ziehe ich den Betrieb mit einer Matte immer vor.

Tellerlager

Das Tellerlager ist von invertierter Bauweise und hat eine Buchse aus Messing und eine Achse aus Stahl. Dass hier ordentlich gearbeitet wurde, bestätigt unser Testlab, dazu später mehr. Die Lagerachse hat nicht auf ihrer ganzen Länge Kontakt zur Buchse. Vielmehr ist sie im mittleren Bereich etwas verdickt, berührt also nur dort die Buchse, was Reibung reduziert, ohne die Stabilität zu gefährden. Ein cleverer Ansatz, den man auch bei anderen Tellerlagern immer mal wieder antrifft. Das nicht allzu hohe Gewicht des Tellers trägt eine Keramikkugel. Sie findet ihren Platz in einer kleinen Mulde auf der Achse und hat Kontakt zu einem Lagerspiegel aus Teflon.

Fibonacci & Co.

Auf der Hersteller-Website kann man lesen, dass bei der Konstruktion des Chassis (Dimensionen, Formen, Anordnung der Ausbohrungen) sowohl der Goldene Schnitt als auch die Fibonacci-Folge berücksichtigt wurde (Sie wissen schon, diese Zahlenfolge, mit der Wachstumsprozesse in der Natur, etwa bei einer Kaninchenpopulation, beschrieben werden können, und bei der im Anschluss an zwei Einsen jeweils zwei aufeinanderfolgende Zahlen die darauf folgende ergeben. Praktisch ist die Zahlenfolge aber auch im musikalischen Alltag, die Band Tool etwa nutzt Fibonacci-Zahlen im Song „Lateralus“ unter anderem für die Zahl der Silben in den Zeilen der Strophe…). Mit anderen Worten: Das Design basiert auf mathematischen Regeln und soll zum einen der Vibrationsdämpfung und zum andern einer Reduktion des Trägheitsmoments dienen…

Nun ja, genauer wird der Hersteller weise macht, elastisch aufgehängt ist. Wer 45 Umdrehungen pro Minute benötigt, muss nicht etwa den Tellerriemen umlegen, sondern kippt den Kippschaltereinfach in die entsprechende Position. In dieser Preisklasse erwarte ich auch nichts anderes. Die coolen Kippschalter findet man bei Plattenspielern meines Wissens aber nur bei Soulines. Ich mag sie sehr. Zwei versenkte Potis erlauben zudem eine Feineinstellung der Drehzahl. Die Werkseinstellung lag bei -0,07 Prozent – ganz ehrlich, da mache ich mir nicht die Mühe der Justage. Der Motor überträgt seine Kraft über einen Silikonriemen auf den Teller. Das weiße Silikon ist schon aus „farblichen“ Gründen eine gute Wahl, ein schwarzer Riemen wäre hier doch ein Fremdkörper. Zur Stellfläche nimmt der Kubrick Kontakt über drei in der Höhe verstellbare Füße aus Vollaluminium auf. Die beiden vorderen sind deutlich wuchtiger als der hintere (siehe Foto oben), zudem nutzt der Hersteller unterschiedlich große Gummikorkscheiben, um die Füße vom Chassis zu entkoppeln. Auch diese Maßnahme dient einer möglichst guten Kontrolle der Resonanzen.

Tonabnehmer

Das Van den Hul MC 10 Special kostet einzeln 1400 Euro. Preislich passt es also schonmal ausgezeichnet zum Kubrick-Laufwerk. Ich persönlich bin ja auch ein Fan der Laufwerk-Tonabnehmer- Kombination aus v.d.H. DDT II Special und dem Edwards Audio TT6). Denn obwohl dort der Tonabnehmer nach der verbreiteten Vorgehensweise zur Aufteilung des Budgets eigentlich viel zu teuer ist, spielt die Kombination doch herrlich sauber, detailliert und luftig. Doch während die Sinnfrage beim Edwards offensichtlich ist, stellt sie sich hier nicht. Die Laborwerte sind da Wie bereits erwähnt, lief der Kubrick 0,07 Prozent zu langsam. Aber erstens kann man das selbst justieren, und zweitens ist das auch einfach ein sehr guter Wert. Das hört niemand. Im Gegensatz zur Solldrehzahl ist beim Gleichlauf nichts zu machen, das gilt für alle Plattenspieler (Ausnahmen sind Modelle mit optionalen externen Motorsteuerungen, die auch leider nicht und ich zumindest werde nicht allzu schlau aus der Information. Vielleicht geht es Ihnen da anders. Lassen Sie es mich wissen. Den Teller auf Touren bringt ein geregelter Gleichstrommotor, der, wie man das üblicher-  den Gleichlauf verbessern können, siehe auch hier den Edwards Audio). Hier könnte der Kubrick noch etwas runder laufen, doch die Abweichung ist mit ±0,15 % auch nicht dramatisch. Tadellos sind auf jeden Fall die Rumpelstörgeräusche, also Geräusche, die vom Lager ausgehen. Mit Platte liegt der Rumpelstörabstand bei 71, mit Messkoppler bei 79 dB. Das handgefertigte MC 10 Special mit vdH-Typ-1-Nadelschliff, Boron-Nadelträger und Silberdraht-Spulen schlägt sich ebenfalls sehr gut. Die Ausgangsspannung liegt bei 1 mV, die Abtastfähigkeit ist mit 90 Mikrometer exzellent.

And No More Shall We Part

Klanglich erinnert der Kubrick an den in stereoplay 4/20 getesteten Soulines Dostoyevsky DCX. Das verwundert nicht, sind doch die Arme identisch und die Tonabnehmer ähnlich. Auch das Lager ist bei beiden Laufwerken gleich, dafür bringt der Teller des Kubrick 600 Gramm mehr auf die Waage und seine Zarge ist ohnehin ungleich aufwendiger und steifer. Aber was heißt, er erinnert an den Dostoyevsky? Das Klangbild dieses Trios ist enorm detailliert und wunderbar luftig. Platten jedes Genres sind auffallend durchhörbar, ohne dass hier zu viel Analyse ins Spiel kommt oder das Fundament fehlt. Das ist genauso audiophil wie es einfach nur Spaß macht. Bei Soul Asylums „And The Horse They Rode In On“ jedenfalls, einem Album das ich in und auswendig kenne, staunte ich nicht schlecht: So viele Informationen, gerade auch im Bass, habe ich schlicht noch nie rausgehört! Das Klangbild bleibt dabei ganzheitlich-ausgewogen, zeigt keine falsche Helligkeit und keine Nervosität. Ohne Frage, Laufwerk, Arm und Tonabnehmer harmonieren wunderbar. Wer es, wie Kollege Ruhnke, gerne etwas klassisch-analoger mag, sollte am Tonabnehmer ansetzen. Schon mit recht günstigen MCs aus dem Hause Ortofon wird das Klangbild etwas substanzieller, wer lieber MMs hört, bekommt mit einem Sumiko Amethyst (stereoplay 9/19) einen erdigeren Klang. Es spricht für Laufwerk und Arm, dass hier Unterschiede deutlich zum Tragen kommen. Ich aber kann mich dem Van den Hul kaum entziehen. Das Gespür etwa für jede Art von Hall, für feinst aufgelöste Schlagzeugbecken, ist einfach spitze. Gut, wer ausschließlich Metal hört, der sollte was anderes reinschrauben. Alle anderen sollten sich das MC 10 Special unbedingt anhören. Das neutrale und absolut korrekt spielende Laufwerk ist eine ideale Basis für alle erdenklichen Arme und Tonabnehmer, addiert tolles Timing und ist vollauf in der Lage, gefühlvolle Musik auch so zu vermitteln – wie wir mit Nick Caves „And No More Shall We Part“ erfahren konnten. Und was bringt die U-Base? Sie macht die Abbildung ein klein wenig plastischer, den Bass ein klein wenig konturierter und Stimmen und Instrumente ein klein wenig präsenter. Sollten Sie die 800 Euro dafür auch noch aufbringen können und sich an der Optik erfreuen, dann greifen Sie zu. Ich würd’s tun.

Alexander Rose-Fehling

Fazit:

Eine optisch interessante und klanglich starke Abwechslung zum klassischen Brett-Spieler: Der Soulines Kubrick ist aufwendig designt, toll verarbeitet und mit einem Arm von Talk und einem Tonabnehmer von Van den Hul ideal ergänzt. Das Trio bietet ein hinreißend luftig-detailreiches-Klangbild, das aber auch viel Spaß und Emotion vermittelt und dabei nie anämisch oder zu analytisch wirkt. Wer es kuscheliger oder wärmer will, der kauft einfach nur Arm und Laufwerk und baut einen anderen Tonabnehmer ein.

Testberichte Kubrick DCX LP Magazin

Testberichte Kubrick DCX LP Magazin

Frisch aus dem Orbit

Ihnen wäre nach ein wenig frischem Wind in der Riege der gerade noch finanzierbaren Plattenspieler? Dann wird Ihnen diese Maschine garantiert gut gefallen

Schick sieht er aus, keine Frage. Elegant glasperlgestrahltes und hell eloxiertes Aluminium, kombiniert mit einem mattweißen Acrylteller. Flache Silhouette, stimmiges Erscheinungsbild. Haben Sie noch nie gesehen, so ein Gerät? Wir bis vor Kurzem auch nicht, deshalb haben wir den „Soulines Kubrick DCX“ auch gleich geordert, um ihn mal unter die Lupe zu nehmen. Der Firmenname ist jedenfalls schon mal geschickt gewählt: Google liefert bei der Suche nach „Soulines“ – offensichtlich ein Kunstwort – seitenweise Ergebnisse, die ausschließlich auf diese Plattenspieler verweisen, welche in Serbien erdacht und produziert werden. Unser Proband bildet das Topmodell des zurzeit vier Modelle umfassenden Programms und kostet „nackt“, also ohne Tonarm und Tonabnehmer, 3.500 Euro. Im Preis inbegriffen sind drei Tonarmbasen für Arme nach dem Rega- Standard, solche mit Linn-Flansch und eine SME-Variante. Zusätzlich gibt’s ein Paket – das ist das, mit dem wir uns hier beschäftigen – bei dem ein Tonarm vom Typ Jelco SA 750D, ein feiner MC-Abtaster von Audio Technica in Gestalt des AT-33 PTG II und ein hochwertiges Tonarmkabel vom deutschen Hersteller WSS mitgeliefert werden. Die Komplettlösung kostet 4.600 Euro. Das ist nicht unbedingt supergünstig, hat aber auch das Potenzial für klangliche Großtaten. Soulines wurde 2009 von einen Mann namens Igor Gligorov ins Leben gerufen.

Nachdem er und seine Mannen sich zunächst mit Tuning und Umbau bestehender Plattenspieler beschäftigten, wuchs irgendwann der Wunsch nach einem „richtigen“ Plattenspieler. Erfahrung mit dem Metier war reichlich vorhanden, Grigorov verdingte sich in der Vergangenheit als Musiker (er hat eine abgeschlossene Cello- Ausbildung) und Studioprofi. Die Resultate können zwar gewisse Referenzen an existierende Geräte nicht verleugnen, aber das ist ja fast bei jedem Newcomer so. Der „Kubrick DCX“ bildet übrigens in dieser Hinsicht eine löbliche Ausnahme, er geht als ziemlich eigenständig durch. Lupfen wir zunächst den Plattenteller: Darunter kommt ein Aufbau aus drei verschiedenen, jeweils aus zehn Millimeter starkem Aluminium gefertigten Platten zum Vorschein. Die unterste Platte trägt die Antriebseinheit; diese ist in dem charakteristischen, an der linken Seite herausragenden Ausleger untergebracht. Darüber ist eine „dreiflügelige“ Platte angebracht, die das ganze Konstrukt trägt. An den Enden der Ausleger sind höhenverstellbare Füße angebracht, mit denen sich das Laufwerk waagerecht ausrichten lässt. Die oberste Platte bildet den Ausleger, auf dem der Tonarm montiert wird. Dazwischen gibt’s noch eine kleine runde Platte als Abstandshalter.

Die vielarmige Anordnung ist übrigens für die Namensgebung des Gerätes verantwortlich: Der Konstrukteur verbindet diese Optik mit der Raumstationsoptik aus Kubricks Science-Fiction-Meisterwerk „2001“. Alle drei Ebenen werden mit Lagen aus dem zweiten wichtigen „Baumaterial“ für diesen Plattenspieler voneinander entkoppelt, nämlich Gummikork. Unterschiedlich dicke Zuschnitte aus diesem sehr gut dämpfenden Material stecken zwischen je zwei Blechen. Das Tellerlager ist eine recht interessante Konstruktion. Es ist von invertierter Bauart, die Achse steht also auf der Basis, in diesem Falle einer solchen aus Messing. Besagte Achse (Stahl) hat in der Mitte eine breite Ausdrehung, wodurch nur ein relativ geringer Teil ihrer Oberfläche Kontakt zur Wandung der Lagerhülse (ebenfalls Messing) hat. Der Stabilität schadet das nicht, die kleinen reibenden Flächen sorgen aber für sehr wenig Lagergeräusche. Die vertikalen Kräfte nimmt eine kleine Keramikkugel auf, die in einer Vertiefung auf der Oberseite der Lagerachse ruht. Beim Spiegel in der Lagerhülse tippe ich aus der Anschauung heraus mal auf Teflon. Das Ganze trägt einen sauber gefertigten 40er-Acrylteller. Der Antrieb steckt in dem frei schwebenden Ausleger. Er ist aus fünf Lagen Alu (10 mm) realisiert, plus zwei dünnere Bleche als Deckel.

Im Inneren steckt ein elastisch aufgehängter geregelter Gleichstrommotor, dem bekannten Tapedeck-Motor von Scheu nicht unähnlich. Per Kippschalter lassen sich zwei Tellerdrehzahlen anwählen und mittels zweier versenkter Trimmpotis fein einstellen. Die Verbindung zum Teller übernimmt ein weißer Silikonriemen. Auf die Armbasis – womit wir beim letzten Ausleger wären – passen keine langen Tonarme. Ich halte es aber durchaus für möglich, dass man die Basisplatte gegen eine längere austauschen kann. Der im Paket enthaltene Jelco ist ein klassischer Neunzöller und macht sich optisch wie vom technischen Anspruch her sehr gut auf dem Laufwerk. Das Modell SA750 D verfügt über ein S-förmig gebogenes Edelstahlrohr und ein abnehmbares Headshell mit Standard-SME-Verschraubung, wodurch man Tonabnehmer sehr bequem wechseln kann. Der Arm ist klassisch kardanisch gelagert sehr solide gefertigt, der japanische Hersteller beherrscht sein Fach seit vielen Jahren. Eine oben übers Joch zugängliche Ölwanne erlaubt die Bedämpfung des Tonarms mittels Silikonöl, was bei manchen Abtastern von Vorteil sein kann. Das mitgelieferte Audio Technica AT-33 PTG II braucht diese Maßnahme nicht. Bei ihm handelt es sich um die aktuelle Inkarnation eines Klassikers aus dem Audio Technica-Programm.

Es arbeitet nach dem MC-Prinzip, liefert rund 0,3 mV Ausgangsspannung bei 5 cm/Sekunde Schnelle und fühlt sich bei rund 20 Millinewton Auflagekraft am wohlsten. Es verfügt über einen vergoldeten massiven Bor-Nadelträger und einen ziemlich kleinen Diamanten mit Microline-Schliff. Einzeln wechselt es für etwas über 500 Euro den Besitzer. Das Phonokabel „Silver Line KS30“ von WSS rundet das Paket ab und bürgt für den ungestörten Signaltransport zur Phonovorstufe. Es verfügt tonarmseitig über einen geraden massiven SME-Stecker, auf der anderen Seite der 1,5 Meter langen, angenehm flexiblen Leitung sind die ausgezeichneten Cinch-Stecker vom Typ Bullet Plug montiert. Wir haben unser Paket selbst montiert, Sie bekommen es fix und fertig zusammengebaut und eingestellt geliefert. Von daher: Einen stabilen Unterbau suchen, das Gerät waagerecht ausrichten – dank der verstellbaren Füße kein Problem, Kabel an die Phonovorstufe und los geht’s. Welche Abschlussimpedanz Sie wählen, liegt wie üblich bei Ihnen. Ich lande in der Gegend von 500 Ohm, da kann das Audio Technica seinen filigranen und zarten Charakter am besten entfalten. Wer‘s etwas erdiger und stämmiger mag, der darf auch gerne 100 Ohm versuchen.

Die drei Mädels von Elaiza machen denn auch gleich deutlich, wes Geistes Kind der Kubrick DCX ist: Er bietet dem feingeistigen Tonabnehmer eine sehr passende Basis, trägt nicht zu dick auf, schafft eine rhythmisch fließende, in sich sehr stimmige Atmosphäre. Kein begnadeter Rock‘n‘Roller, aber eine im besten Sinne analog und fein klingende Kombination. Die ausgezeichnete Vier-Jahreszeiten-Einspielung mit Giuliano Carmignola tönt kompakt, konzentriert und mit der nötigen Autorität. Die Solovioline ist schön freigestellt, das Orchester gruppiert sich perfekt postiert drumherum. Die Abbildung gerät breit, majestätisch, mit nicht ganz so exemplarischer Tiefe. Die Wucht der Orchestereinsätze schafft der Soulines spielend überzeugend darzustellen. Seine Vorliebe für die breite Bühne kommt ihm auch bei der fantastischen Neuauflage des Peter, Paul & Mary-Erstlings von ORG entgegen, die Kombi verschafft den drei Stimmen genau die Differenzierung, die sie brauchen. Das gefällt und qualifiziert das Produkt des serbischen Herstellers als willkommene Alternative in der Plattenspielerlandschaft. Man darf hier ganz ungehemmt zugreifen, denn hübsch ist dieser Plattenspieler allemal.

Fazit

Sehr fein, filigran und schlüssig tönt das Komplettpaket vom Deutschlandvertrieb. Zweifellos ist dem Hersteller mit dem Laufwerk ein wirklich schönes Stück Technik gelungen.

 

Video Kurbick DCX

Video Kurbick DCX

Video Kubrick DCX Unboxing

Video Kubrick DCX Unboxing

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Preisliste Soulines

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Soulines Prospekt

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Testbericht Kubrick DCX LP Magazin

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Bedienungsanleitung Kubrick DCX

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