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Edwards Audio TT 3

849,00

Delux Variante des beliebten Apprentice TT für deutlich gesteigerter Klangqualität

 

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Beschreibung

Wie der neue TT4 Carbon, auf dem er basiert, verwendet er denselben 3-Schicht-Sockel, jedoch in unserem runden Format, und verfügt über denselben A4 Carbon-Tonarm mit voller VTA-Einstellung .

Er verfügt über einen vollständig bearbeiteten 17-mm-Acrylplattenteller.

Das Lagergehäuse ist aus 18 mm starkem Messing in Militärqualität gefertigt, in dem die rostfreie Spindel auf einem Keramiklager läuft.

Der A4 Carbon-Arm verfügt über ein 12 mm dickes Armrohr aus  pultrudierter Kohlefaser, das eine erstaunliche Leistung gegenüber den üblichen Aluminiumvarianten bietet.

Der TT3-Plattenteller ist in folgenden Farben erhältlich: Schwarz, Grau, Weiß.

Viele Upgrade-Optionen sind verfügbar, wie das bessere Netzteil SC5, Matten, Aluminium Innenteller und vieles mehr

Zusätzliche Informationen

Prinzip

Riemengetriebener Plattenspieler mit Wechselstrommotor

Gewicht

5,0 kg

Antrieb

Hochwertiger Wechselspannungsstrommotor

Geschwindigkeiten

33.3/45 U/min +/- 3%

Hauptlager

18 mm Messing-Lager mit Keramikkugel

Plattenteller

18mm Acrylteller

Chassikonstruktion

7-Lagiges Sandwich-Design mit Bedämpfung

Entkopplung

7-Lagiges Sandwich-Design mit Bedämpfung, weitere Entkopplung über die Füße

Ausführung

Schwarz, Weiß, Grau
Sonderbestellung :rot/blau/grün

Lieferumfang

Tonarm A4, Netzteil, Riemen Big Belter, diverse Inbus Abdeckhaube transparent

Netzanschluss

AC 230V/50Hz

Abmessungen (BXTxH) Gesammt mm

390mm x 125mm x 390mm

Optinonales Zubehör

Motorsteuerung SC5/SC4/SC1
Rubin Lagerkugel

Tonarm

A4 mit Karbonror und VTA option

Innenteller

Kunststoff – schwarz

Farbe

Grau Acrylversion, Schwarz Acrylversion, Weiß Acrylversion

Testbericht Edwards Audio Apprentice TT

Testbericht Edwards Audio Apprentice TT

Der vielleicht coolste Plattenspieler der Welt

Geht es Ihnen nicht auch manchmal so, dass Sie sich wünschen, noch einmal der junge Musikfreak zu sein, der total aufgeregt seinen ersten Plattenspieler auspackt und seine drei Lieblingsscheiben endlich rauf und runter hören kann? Genau so habe ich mich gefühlt, als ich den Edwards Audio Apprentice Plattenspieler aus seiner Verpackung befreite, denn hier macht sogar das Auspacken richtig Spaß.

Alles ist so sinnvoll gepackt und lässt sich logisch miteinander verbinden, dass ich mich wirklich frage, wie man ein solches Produkt für 399 Euro Verkaufspreis herstellen kann. Zumal mir Kevin Edwards glaubhaft versicherte, dass er komplett im Vereinigten Königreich gebaut wird. Ja, die Zarge ist leicht und wenn Sie wollen, einfach. Aber Einfachheit, wenn sie wie hier so gut verstanden und ausgeführt ist, hat noch nie geschadet. Das gilt in ähnlichem Maß auch für die passende Phonovorstufe.

TALK Electronics, die Dachfirma von Edwards Audio, entwickelte sich vor fast 30 Jahren aus der erfolgreichen Marke „Cable Talk“. Wir, das heißt vor allem mein Chefredakteur Thomas Schmidt, und ich haben diverse Voll- und Phonoverstärker sowie Plattenspieler der Marke mit ihrem meist hervorragenden Preis-Leistungs- Verhältnis besprochen.

Unsere einzige leise Kritik war dabei, dass die Formensprache der Produkte sich teilweise sehr schnell ändert. Aber das könnte auch der finalen Findungsphase von Edwards Audio geschuldet sein. Ähnlich verhält es sich ja mit dem Apprentice, der vom rechteckigen Brettspieler zum runden Dreher mit gestalterischer Reminiszenz an die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts mutiert ist. Dass das handfeste Gründe hat, werde ich gleich beleuchten.

Firmenchef und Namensgeber Kevin Edwards ist nicht nur ein empirisch geschulter Ingenieur mit mehr als 40 Jahren Erfahrung in allen Bereichen, wovon er nun gut 25 Jahre in der Entwicklung von HiFi-Produkten unter eigener Flagge verbracht hat. Er ist auch studierter Trompeter und hat wie die meisten seiner ebenfalls als Musiker ausgebildeten Mitarbeiter ein entsprechend hervorragendes Gehör. Und genau das (sic!) hört man in den Produkten von Edwards Audio auch. Kein Wunder, dass ihr Leitspruch „If it doesn´t swing in goes in the bin“ lautet. Frei übersetzt:“Wenn es keine Musik macht, fliegt es weg“. Was für ein genialer Leitsatz. Wie Kevin mir schrieb, verbindet den neuen, runden Apprentice nichts mehr mit seinem gleichnamigen Vorgänger, den wir vor einigen Jahren im Test hatten. Dieser war ein Rega-OEM-Modell, das Edwards Audio modifizierte. Sie mochten ihn, wussten aber, das sie selbst etwas Besseres bauen könnten. An der Stelle sei es noch einmal erwähnt: Edwards Audio ist zu 100% Edwards Audio, das allermeiste stellen sie selbst her, gebaut werden die Sachen bei ihnen. Also war dieser Neustart für den Apprentice nur logisch – nach gut drei Jahren Entwicklung war er fertig.

Und wieso hat die Entwicklung so lange gedauert? Nun, unfassbarerweise besteht Edwards Audio aus gerade einmal fünf Mitarbeitern. Damit produzieren sie neben den Sachen für diese Marke auch OEM-Produkte für andere Firmen und gerade zusätzlich High-End Komponenten für die Dachmarke „TALK“. Für die Zarge des neuen Apprentice haben sie endlos viele Materialien ausprobiert, die dem Klang zugutekommen und das Budget nicht sprengen sollten. Heraus kam ein fünflagiger Schichtaufbau aus selbst gefrästen Acrylplatten. Zwei Lagen Acryl sind jeweils durchgefärbt, in der Mitte sitzt eine transparente Acrylplatte mit einer Dämpfungsmatte auf Ober- und Unterseite. Zur An- oder Entkopplung dienen je nach Stellfläche neu entwickelte Gerätefüße. Das war die Basis für das neue, runde Design, das tatsächlich attraktiv ist und die hippe Formensprache der 60er Jahre clever aufnimmt und modernisiert. Der neue, für Edwards Audio spezifizierte 24V Motor soll deutlich leiser als der alte von Rega sein, ein Aluminium Pulley ist Standard. Alle anderen Teile wie die 12mm starke Lagerbuchse aus Messing, Subteller und Plattenteller werden wie erwähnt von Edwards Audio selbst hergestellt. Im Lager dreht eine Edelstahl-Lagerkugel, die sich als Upgrade durch eine Keramik- oder Rubinkugel ersetzen lässt. Auf dem Lagerrand des Innentellers sitzt der eigentliche 11mm starke Plattenteller und minimiert so die Kontaktfläche zum Lager. Der kurze Riemen ist weniger elastisch als üblich und nennt sich Big Belter, vielleicht weil er dicker ist.

Der neue A1-Einpunkt-Tonarm basiert auf dem deutlich teureren A6 und ist in einem abgestützten Einpunktlager aus gehärtetem Edelstahl gelagert. Das 10 mm starke, lackierte Aluminiumtonarmrohr ist durchgängig mit einem hochwertigen Kupferkabel bis zum Anschlussfeld hin inklusive separater Masseführung verkabelt. Außerdem besticht der A1 durch ein dynamisches Antiskating, bekannt von Nottingham und Pear Audio. Mit Hilfe des asymmetrischen Gegengewichts aus Edelstahl lässt sich bei Bedarf auch der Nadelazimuth verstellen, damit die Nadel senkrecht in die Rille tauchen kann. Der Arm ist in der Höhe eigentlich nicht verstellbar, wenn es unbedingt sein muss, kann man das übers Lager tun, was aber suboptimal wäre. Das liegt daran, dass Kevin Edwards davon ausgeht, dass der A1 immer mit den Audio Technica-Derivaten C50 oder C100 verkauft wird und dafür passt die fixe Höhe perfekt. Das C50 ist als Rega Carbon bekannt und bewährt und basiert auf dem AT3600. Eine angepasste Haube sorgt für Staub- und Berührungsschutz vor allem des Tonarms. Kommen wir noch kurz auf den kleinen Edwards Audio Apprentice MC/MM-Phonovorverstärker zu sprechen. Wir bekamen zum Test die reine MM-Version, die vom MM1 abgeleitet ist. Das OP-Amp basierte Design arbeitet mit einer passiv-aktiven RIAA mit niedriger Ausgangsimpedanz. Es werden getrennte Spannungsversorgungen eingesetzt, um Einstreuungen zu verhindern. Und tatsächlich agiert der Kleine auffällig störgeräuscharm. Wie immer stellt sich natürlich die Frage, wie denn die Musik mit dem britischen Duo spielt. Nun, ich finde das Apprentice-Team macht das großartig. Eigentlich bin ich schon lange kein Fan von einfachen Tonabnehmern mit Rundnadeln mehr. Aber die Kombination des C50 mit dem A1 auf dem Apprentice macht derart viel Spaß, dass ich das gleich wieder vergesse. Vielleicht liegt es an der Verbindung von Rundnadel (=Energie, Saft, Homogenität mit wenig Auflösung) und Einpunkttonarm (=Luftigkeit, Auflösung, Eleganz), die so einrastet? Jedenfalls fängt die Apprentice-Kombo die lässigen Grooves von Little Feats „Last Album“ ebenso griffig ein, wie die geschmeidigen Beats von Kruder und Dorfmeister oder den zeitlosen Jazz von Miles Davis. Sogar einen ganz bösen Test habe ich mir erlaubt und die zweite Einspielung der Bach´schen Goldberg Variationen von Glenn Gould aufgelegt. Stimmt der Gleichlauf nicht, gibt es tonale Auffälligkeiten oder dynamische Einschränkungen wird die Aufnahme unanhörbar. Hier aber perlen Goulds Läufe so, dass ich der Musik uneingeschränkt folgen kann und nicht durch technische Einschränkungen ausgebremst werde. Das soll ein anderer Plattenspieler für das Geld erst einmal nachmachen. Mir ist schlicht kein Genre untergekommen, dass die beiden Lehrlinge, denn das bedeutet Apprentice ja übersetzt, nicht ganz wunderbar vermitteln konnten. Schwächen? Für das Geld? Keine.

Fazit

Ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass ich noch nie einen so guten Einsteigerplattenspieler auf dem Regal und in den Fingern hatte. Für das, was er kann, ist sein Preis ein Witz. Jeder, der in der Preisklasse einen Plattenspieler sucht, muss sich den Edwards Audio Apprentice anhören – und seinen passenden Phonovorverstärker gleich dazu. Damit kann man richtig gut Musik hören.

 

Video Unboxing Apprentice TT

Video Unboxing Apprentice TT

Video TT4 Farb-Varianten

Video TT4 Farb-Varianten

Edwards Serie

Edwards Serie

Mit der Einführung der Langspielplatte im Jahr 1948 haben Ingenieure sich seitdem bemüht, diese Wiedergabe  zu verfeinern und weiterzuentwickeln.
Edwards Audio hat sich ebenfalls weiterentwickelt, aber eine Konstante ist geblieben: ihr Ruf für hervorragende Musikalität und
Performance.
Von Natur aus britisch, Edwards Audioprodukte werden von Musikern hergestellt zum Vergnügen aller.
„Listen and believe“, um eine neue zu beginnen musikalische Reise mit Edwards Audio.

TEST im Lite Magazin : Edwards Audio Apprentice TT

TEST im Lite Magazin : Edwards Audio Apprentice TT

 

Einsteiger-Plattenspieler mit Designanspruch

Wer einen günstigen Einsteiger-Plattenspieler sucht, der wird mittlerweile auch außerhalb der großen Elektronikmärkte fündig. Gut so, denn beim Fachhändler gibt es schließlich häufig die hochwertigeren Produkte. Dass man für einen ansehnlichen Plattenspieler, der auch noch gut klingt, nicht viel Geld ausgeben muss, stellt das Einsteigermodell Apprentice TT von Edwards Audio eindrucksvoll unter Beweis.

Plattenspieler sind schon seit Jahren wieder in aller Munde. Wer immer noch keinen hat, ist fast schon ein Außenseiter. Dennoch ist es gar keine schlechte Situation, dem Vinyl-Club noch nicht beigetreten zu sein, denn auch das Angebot an unterschiedlichsten Plattenspielern wurde in den letzten Jahren massiv ausgeweitet. Ein recht junges Einsteiger-Modell ist der Apprentice TT vom britischen Hersteller Edwards Audio. Die Marke Edwards Audio gehört zu Talk Electronics, einem 25 Jahre bestehenden Hersteller von HiFi-Elektronik, die hauptsächlich als OEM vertrieben wird. Talk selbst ist also unter Endkunden weniger bekannt, jedoch ein wichtiger Zulieferer für bekanntere Hersteller, die mit Marketingaufschlag an Endkunden verkaufen. Seit einiger Zeit gibt es unter dem Label Edwards Audio jedoch auch einige, im besten Sinne, preiswerte Plattenspieler und Verstärker für Endkunden zu kaufen. Jüngster Spross des Portfolios ist der Apprentice TT, der in vier farbenfrohen Designs erhältlich ist.

Schickes Design

Der Apprentice TT von Edwards Audio ist ein Einsteiger-Plattenspieler durch und durch. Er ist einfach aufgebaut, wird komplett vormontiert geliefert und ist leicht zu bedienen. Gleichzeitig sieht er außergewöhnlich und stylish aus. Er ist nicht wie alte Plattenspieler rechteckig, mit dem Teller im linken Bereich und dem Arm rechts daneben. Stattdessen besteht das Chassis aus zwei ineinander übergehenden Kreisen. Der größere nimmt den Teller auf und der kleinere, der wie ein einzelnes Mickey Mouse-Ohr auf zwei Uhr sitzt, beherbergt den Tonarm. Der durchsichtige Acryl-Plattenteller ruht auf einem kleineren, schwarzen Subteller, der zum Antrieb dient. Durch diese Konstruktion befindet sich der Plattenteller einige Zentimeter über dem Chassis. Aus dem richtigen Blickwinkel scheint er zu schweben. Das macht ihn zum Hingucker: Wer nicht auf das klassische Plattenspieler-Design der 1960er und 1970er Jahre steht, der kommt mit dem Edwards Audio Apprentice TT voll auf seine Kosten.

Durchdachte Konstruktion

Da der Abtastvorgang einer Schallplatte ein recht sensibler mechanischer Vorgang ist, sind Störungen und Vibrationen von außen absolut unerwünscht. Um Teller und Tonarm vom Untergrund zu entkoppeln, ist der Apprentice TT fünf-lagig aufgebaut. Der untere Teil des Chassis besteht aus gefärbtem Acryl und nimmt die drei Stellfüße auf. So wird der Kontakt zum Untergrund hergestellt. Darüber befindet sich eine Schicht aus einem dämpfenden Material, das nach Angabe von Edwards Audio aus der Luftfahrt stammt. Die dritte Schicht des Sandwich-Aufbaus ist aus transparentem Acryl hergestellt. Die Schichten vier und fünf sind wieder Dämpfungsmaterial und eingefärbtes Acryl. Die oberste Ebene nimmt Tellerlager und Tonarm auf. Durch diese mehrstufige Konstruktion ist der empfindliche Abtastvorgang mehrfach vom Untergrund isoliert: Durch die Stellfüße und die dämpfenden Zwischenschichten im Chassis. Diese Konstruktion ist das Ergebnis umfangreicher Hörtests während der Entwicklung, die bei Edwards Audio Teil des normalen Entwicklungsprozesses sind.

Einpunkt

Auch der im hinteren Teil des Chassis sitzende Motor ist durch einen Riemen vom Teller entkoppelt. So wird über den „Big Belter“ genannten Gummiriemen zwar das gewünschte Drehmoment auf den Teller übertragen, die unvermeidlichen Vibrationen des Motors werden jedoch gedämpft und nicht an den Teller weitergegeben. Diese, Riemenantrieb genannte, Konstruktion ist wohl das klassischste am Apprentice TT. Der bereits vormontiere Tonarm ruht ebenfalls auf einer Acryl-Basis und ist wieder eher modern als klassisch. Der Talk Captive Uni-Pivot A1 ist ein einpunkt-gelagerter Arm. Das heißt, die äußere Lagerglocke ruht, wie ein Jonglierteller, auf einem einzelnen Lagerdorn und ist in alle Richtungen frei beweglich. Lediglich in der Horizontalen ist der Arm noch einmal stabilisiert, damit die Bedienung nicht allzu wackelig ist. Das Gegengewicht hat eine Exzentrische Bohrung und stabilisiert den Arm durch den tiefen Schwerpunkt zusätzlich. So ist er tatsächlich ziemlich stabil und leicht zu bedienen.

Hohe Vorbereitung

Die aufwändigste Aufgabe beim Setup eines Plattenspielers ist die Montage des Tonabnehmers. Dieser muss nämlich in einem genau berechneten Winkel in das Headshell des Tonarms eingebaut werden, damit er die Platte verzerrungsfrei abtastet. Gleichzeitig muss der Drehpunkt des Tonarms einen genau definierten Abstand zur Plattentellermitte einhalten. Zu guter Letzt müssen auch die Auflagekraft und das Antiskating passend eingestellt werden um den besten Klang zu erreichen und die abgespielten Platten nicht zu beschädigen. Um kaum etwas hiervon müssen wir uns beim Apprentice TT jedoch Gedanken machen, denn, wie bereits angedeutet, kommt der Einsteiger-Plattenspieler fast vollständig zusammengebaut und eingestellt zum Kunden. So beschränkt sich die Inbetriebnahme auf wenige, kinderleichte Handgriffe, die in der englischsprachigen Anleitung genau erklärt werden. Praktischerweise gibt es auf der Homepage des deutschen Importeurs auch ein Unboxing-Video, auf dem jeder Handgriff zu sehen ist. Wer sich daran orientiert, kann kaum etwas falsch machen.

Die Inbetriebnahme

Der erste wichtige Schritt zur Inbetriebnahme des Edwards Audio Apprentice TT ist die Suche nach einem geeigneten Aufstellungsort. Die Stellfläche sollte eben und stabil sein. Ein schweres Regal oder Sideboard eignet sich zum Beispiel gut. Dort wird der Plattenspieler aufgestellt und zunächst von den Tonarmsicherungen befreit. Der vormontierte Subteller ist ebenfalls mit einer Transportsicherung versehen, die entfernt werden muss. Nun kann bereits vorsichtig der Big Belter um Motorpulley und Subteller gelegt werden. Wird nun der Plattenteller aufgesetzt, sieht der Apprentice TT schon fast spielfertig aus. Einige Details fehlen jedoch noch. Über das beiliegende Steckernetzteil muss der Motor noch mit Strom versorgt werden. Außerdem muss das Gegengewicht angebracht werden, um dem bereits montieren Edwards Audio C50 Tonabnehmer die korrekte Auflagekraft zu geben. Hierzu ist eine Feinwaage oder eine spezielle Tonabnehmerwaage notwenig. Wer beides nicht hat und auch nicht anschaffen möchte, fragt am besten seinen Händler.

Einstellung der Auflagekraft

Mit Waage ist die Einstellung jedoch kinderleicht. Zuerst wird das Gegengewicht hinten auf den Tonarmausleger gesteckt und der Arm, ohne Nadelschutz, aus der Armstütze genommen. Nun muss das Gewicht so lange verschoben werden, bis der Arm in Waage ist. Dieser Schritt dient erstmal nur dazu, den Nullpunkt der Auflagekraft zu finden. Da wir eine positive Auflagekraft benötigen, wird das Gegengewicht nun vorsichtig einige Millimeter nach vorn geschoben. Dadurch bekommt der Arm auf der Seite des Tonabnehmers Übergewicht und es entsteht das Auflagegewicht. Dieses sollte etwa 1,8 bis 2,0 Gramm betragen. Dabei ist ein etwas zu hoher Wert tendenziell besser, als ein zu geringer. Deutlich über 2 Gramm sollten es aber nicht sein. Glücklicherweise sind Tonabnehmer mit Rundnadel wie der Edwards Audio C50 relativ unempfindlich was die Justierung angeht. Sorgfalt zahlt sich hier dennoch unmittelbar durch gesteigertes Hörvergnügen aus.

Der Anschluss

Ist der Plattenspieler soweit aufgebaut, fehlt noch der Anschluss an den Verstärker. Tonabnehmer liefern nur eine winzig kleine Ausgangsspannung und das Signal auf der Schallplatte ist zudem codiert, darum ist ein spezieller Phonoverstärker notwendig. Manche Verstärker haben bereits einen eigengebaut, für alle anderen muss ein externes Exemplar wie der Edwards Apprentice MM her. Die Anleitung des Verstärkers ist zur Klärung die beste Anlaufstelle. Der günstigste externe Phonoverstärker des Herstellers wurde uns mit dem Plattenspieler zusammen zur Verfügung gestellt. Den Apprentice MM gibt es in fünf farbenfrohen Designs passend zum Apprentice TT. Daran schließt man den Plattenspieler mit dem fest montierten, erfreulich langen und hochwertigen, Anschlusskabel am Eingang an. Am Ausgang des Apprentice MM verbindet man dann den folgenden Verstärker ohne Phonoeingang. Der Apprentice MM hebt anschließend das nur wenige Millivolt starke Signal auf Line-Level an und macht es so kompatibel mit modernen Audiogeräten.

Wozu ein Phonoverstärker?

Zur Pegelanhebung nimmt der Phonovorverstärker außerdem die Decodierung der auf der Platte gespeicherten Musik vor. Um Platz zu sparen, dadurch die Spielzeit zu verlängern, und den Klang zu verbessern, haben sich Ingenieure bei der Entwicklung der LP etwas einfallen lassen: Das Musiksignal wird anhand der RIAA-Kennlinie so verbogen, dass Bässe leiser festgehalten werden und Höhen lauter. Durch die abgesenkten Bässe wird die Rille schmaler, was zur höheren Spielzeit beiträgt und durch die Höhenanhebung wird der Abstand zu Nebengeräuschen der Abtastung größer. Durch beide Kniffe klingt die Schallplatte so gut, wie wir es kennen. Jedoch natürlich nur, wenn der Phonoverstärker den Prozess wieder rückgängig macht und sich dabei möglichst genau an die vorgegebenen Parameter hält. Die Apprentice MM scheint dies gut zu beherrschen, denn der Klang kann sich durchaus hören lassen und steht dem Plattenspieler qualitativ in nichts nach.

Die Klangqualität

Zum Test der Klangqualitäten des Edwards Audio Apprentice TT lege ich das Crossroads Guitar Festival 2013 auf. Gestartet wird der Teller ganz einfach über den Schalter im hinteren Bereich des Chassis. In Sekundenschnelle ist er auf die korrekte Drehzahl beschleunigt. Die 33 1/3 Umdrehungen trifft er ziemlich genau und schwankt wenig. Für Singles, die mit 45 Umdrehungen pro Minute laufen, muss der Riemen am Motorpulley auf den größeren Durchmesser umgelegt werden. Bei der höheren Drehzahl ist der Gleichlauf sogar noch etwas besser. Klanglich gibt der Apprentice TT sich mit der aufgelegten Gitarrenmusik keine Blöße. Der Klang ist wunderbar dunkel und erdig. Das verleiht ihm eine gewisse Ernsthaftigkeit und Nachdruck. Die teilweise sehr umfangreiche Instrumentierung der unterschiedlichen beteiligten Künstler löst sich sehr schön von den Lautsprechern und wirkt realistisch arrangiert. Die Gitarren, um die es hier ja besonders geht, klingen richtig schön plastisch.

Der Apprentice TT ist ein Rocker

Insgesamt ist der Klang schon ziemlich gut. Zwar gehört der Edwards Audio Apprentice TT preislich definitiv zu den Einsteigergeräten, der Sound ist meines Erachtens jedoch so gut, dass man viel mehr als diesen Plattenspieler gar nicht braucht. Im direkten Vergleich zu einem High-End-Gerät fehlt dem kleinen Edwards vielleicht etwas Präzision und Auflösung, ob das Plus an Struktur aber den zehnfachen Preis oder mehr rechtfertigt, kann man durchaus hinterfragen. Denn auch mit dem günstigen Apprentice TT erreicht man wunderbar natürlichen, analogen Vinylklang. Die robuste Rundnadel kommt außerdem abgenutzten Platten und schlechten Aufnahmen entgegen. Wo es mit High-End-Fräsen kritisch wird, macht der spielfreudige Apprentice noch richtig Spaß. Zum Beispiel mit einer 34 Jahre alten „Horrorschau“ von den Toten Hosen, die über den Edwards Audio genau so druckvoll und schmutzig reproduziert wird, wie sie gemeint ist. Kann man machen!

Fazit

Der Edwards Audio Apprentice TT ist ein hervorragender Plattenspieler, nicht nur für Einsteiger. Er sieht durch das außergewöhnliche Design schick und modern aus. Dank vier wählbarer Farben setzt er Akzente in jeder Wohnumgebung. Der Lieferumfang ist komplett, sogar eine Staubschutzhaube ist dabei, und alle Teile sind weitgehend vormontiert. Zusammenbau und Aufstellung gelingen auch ungeübten Käufern in wenigen Minuten und praktisch ohne Spezialwerkzeug, lediglich eine Feinwaage wird benötigt. Klanglich bietet der Edwards Audio Apprentice TT einen hervorragenden Gegenwert zum aufgerufenen Preis. Dank Rundnadel-Tonabnehmer ist der Abtaster robust und gleichzeitig voller Spielfreude. Der passende Edwards Audio Apprentice MM ist, farblich und klanglich, die perfekte Ergänzung, falls ihr Verstärker über keinen eigenen Phonoeingang verfügt. So einfach, günstig und schick kann der Einstieg in die Vinylwiedergabe sein!

Test & Text: Jonas Bednarz
Fotos: Branislav Ćakić

 

 

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