Der Edwards Audio IA5 Limited Vollverstärker ist ein von Grund auf völlig neues Design. Die Absicht war, den besten und gleichzeitig günstigsten britischen Verstärker zu bauen, nur um zu beweisen, dass man es immer noch kann. Das Ergebnis ist die beeindruckende Edwards Audio-Serie von integrierten Verstärkern, die als eine sehr attraktive Serie mit dem gewohnten Top-Niveau an Klangleistung betrachtet werden kann. Der Hauptentwurf ist ein Spin-off seiner größeren Brüder, mit einigen Verbesserungen, die man während der Entwicklung gefunden hat. Es basiert auf einer völlig neuen Class-AB, bipolaren, Darlington konfigurierten Ausgangsstufe mit Sanken-Transistoren, verbunden mit einem Differenzial-Front-End und einer gepufferten Spannungsstufe. Das Hauptnetzteil besteht aus einem benutzerdefiniert gewickelten Ringkerntransformator mit 20.000uF zur Glättung. Die aktive Pre-Amp-Sektion verwendet eine Soundwell-Lautstärkeregelung und verfügt über Relais in der Eingangsumschaltung. Es gibt also keine Kompromisse bei den verwendeten Teilen! Das Design der IA-Modelle war eine Herausforderung. Es sollte schließlich ein Gerät sein, das sich in diesen schwierigen wirtschaftlichen Zeiten trotzdem jeder Interessierte leisten kann. Dies ist eine, wie wir finden, wichtige Überlegung.
Die Gehäusegröße im halben HiFi-Format Verstärker zu einer eleganten und unauffälligen Erscheinung – seine Anschlussvielfalt mit einem Line-Eingang als Stereo-Klinke 3,5 mm und 4 Eingängen mit RCA-Anschluss (einer als Option mit Phono-MM) und einer Kopfhörerbuchse überrascht dann schon.
Er verfügt über eine Acryl-Frontblende mit blau, grün oder mint (rot bei Stummschaltung) hintergrundbeleuchtetem E(dwards) Logo sowie Bedienungsknöpfe aus Aluminium mit 40 mm Durchmesser, die in einem schwarz eloxierten pulverbeschichteten Finish gefertigt sind. Die Platine wird z.B. mit Vishay Mini Melf 1 % Widerständen bestückt – man verwenden nicht die üblichen Dünnfilmtypen, die wirklich schlechter klingen. Die Kondensatoren aus der Panasonic FM-Serie und größere Komponenten sind alle von Hand angeordnet und von Hand gelötet, weil Flusslöten einen negativen Einfluss auf die Klangqualität hat. Also, wo ist es Talk gelungen, die Einsparungen zu machen?
Nun, die Antwort ist einfach, man hat über viele Jahre in Gebäude und Maschinen investiert und dadurch sehr niedrige Gemeinkosten und gleichzeitig niedrige Produktionskosten. Dies wird von einigen effizienten Design-Techniken erweitert, die es ermöglichen, einen komplett getesteten Verstärker in weniger als einer Stunde zu produzieren, von denen die meiste Zeit auf das von Hand verlöten aller verdrahteten Komponenten zurückzuführen ist. Also, wenn Sie es wirklich wollen und zusätzlich auch hart genug versuchen ist es immer noch möglich, qualitativ hochwertige und „preiswerte“ Komponenten in Großbritannien zu fertigen.
Das Herzstück ist eine leistungsstarke lineare Stromversorgung mit RC-Multipolfilterung, es gibt KEINE IC-Regler in der Schaltung. Er hat eine halbsymmetrische Schaltungstopologie sowohl für die Vor- als auch für die Endverstärker-Sektion. Wie bei allen EA-Verstärkern werden die Eingänge durch hochwertige Relais geschaltet. Die Endstufensektion ist ein vollständig diskret aufgebauter Class-AB-Verstärker mit 65 W.
Auf der Vorderseite befindet sich eine professionelle 6,3 mm 1/4″ Neutrik-Kopfhörerbuchse, die beim Einstecken die Lautsprecher abschaltet. Dieser wird vom Class-A-Vorverstärkerausgang angesteuert und nicht wie üblich von der Endstufe abgenommen und heruntergeregelt, was dem Hörer ein wesentlich besseres Ergebnis garantiert.
Der IA5 ist nur über unseren Vertrieb in der Limited Version erhältlich.
Zusätzliche Informationen
Leistung 8 Ohm/4 Ohm p K
65W/80W
Frequenzgang +/-1dB
20-20KHz
Verzerrungen
0,005% @20Khz 1 W
Signal-Rausch-Verhältnis 1W – A gewichtet
-86dB
MM-Karte (OPTION) Verstärkung 40dB
47K an 120pF
Kanaltrennung
besser als 66dB – 20-20kHz
Eingangswiderstand – Line
27K
Lieferumfang
Netzkabel, Bedienungsanleitung,
Netzanschluss
AC 230V/50Hz
Abmessungen (BXTxH) Gesammt mm
218 mm x 87.5mm x 325mm
Extras ab Werk
MM Phonokarte
Vorverstärkerausgang
Dynamikbereich
110dB
Ausgangsimpedanz
<0.1 Ohm
Max. Ausgangsleistung 5mSec 1kHz ein Kanal
80W an 8 Ohm
Leistungsaufnahme (Leerlauf)
10 W
Anschlüsse
3 x RCA Eingang
1 x Fixed Ausgang
1 x 3,5 mm Klinkeneingang
1 x Phono MM
2 x Vorstufenausgang
1x 6,3 mm Kopfhörerausgang
Video IA5 ab 8-2021
Video IA5 ab 8-2021
Video IA5 vor 8-2021
Video IA5 vor 8-2021
Video Unboxing IA5 Limitied
Video Unboxing IA5 Limitied
Testberich IA5 Limited bei Hifi Test
Testberich IA5 Limited bei Hifi Test
Aufgeräumt
Das ist nicht der erste Edwards Audio Verstärker, den ich bespreche und sicher auch nicht der letzte. Aber vielleicht ist er einer der Besten.
Klassiker Britische Verstärker waren neben den dominierenden Geräten aus Fernost schon immer eine klanglich interessante Alternative. Wie es den Briten so zu eigen ist, konnten sie auch dabei gewisse Schrulligkeiten nicht vermeiden, was sie oft umso liebenswerter machte. Entscheidend war und ist aber ihr häufig überragendes Klangvermögen. Ich habe noch immer einige dieser Verstärker in meinem Besitz und bin jedes Mal aufs Neue überrascht, erfreut und begeistert, wie viel Freude das Musikhören damit bereitet.
Edwards again
Sie könnten denken: was, schon wieder ein Edwards Audio Vollverstärker? Es ist doch noch gar nicht so lange her, dass der IA5 bei uns besprochen wurde. Na ja, das war doch schon 2019 und es handelte sich um einen recht kurzen Bericht.
Seither hat sich einiges bei Edwards Audio getan, wobei man auch zwischen den britischen und den deutschen Versionen unterscheiden muss. Doch erst einmal ein grundsätzliches Statement von Firmenchef Kevin Edwards zur IA-Serie: “Die Absicht war, den besten und gleichzeitig günstigsten britischen Verstärker zu bauen, nur um zu beweisen, dass man es immer noch kann.“ Das ist doch mal eine Ansage. Der IA5/2 basiert auf einer völlig neuen, diskret aufgebauten Class-AB Endstufe mit bipolaren Sanken-Transistoren in einer Darlington Konfiguration sowie einer quasi-symmetrischen Eingangs- und einer gepufferten Spannungsstufe. Gar nicht so banal.
Herausforderungen
Das minimalistische Gehäusekonzept der IA-Modelle ist und bleibt eine Herausforderung. Auf engstem Raum maximal wertige Komponenten und eben nicht vorbestückte SMD-Platinen so zu verbauen, dass der gewünscht gute Klang am Ende heraus kommt, ist nur mit entsprechender Erfahrung und Logistik zu bewerkstelligen. Es kommt ja immer wieder die Frage auf, wie die das machen, die Engländer. Die Antwort ist immer dieselbe: durch Investitionen in den Maschinenpark und neue Fertigungsstätten. Außerdem sollen besonders effiziente Fertigungsweisen es ermöglichen, einen kompletten Verstärker in weniger als einer Stunde zu produzieren. Die meiste Zeit geht dabei fürs Löten drauf – denn das zeitigt positive klangliche Effekte. Außer den Metallgehäusen und den Platinen dafür produziert Edwards Audio praktisch alles selbst.
Viel Neues
Die Acryl-Frontblende mit dem verschiedenfarbig hinterleuchteten E(dwards) Logo ist beim aktuellen IA5 ebenso neu wie die 40mm starken, schwarz eloxierten und dann pulverbeschichteten Aluminiumknüpfe.
Vollverstärker Edwards Audio IA5 Limited im Test, Bild 7
Ist der nicht knuffig? Auch wenn der IA5 Limited ein ernsthaftes Gerät ist, muss man ihn aufgrund seiner „Größe“ einfach lieb haben
Die Platinen werden unter anderem mit klanglich vorteilhaften, 1%-igen Vishay Mini-Melf- Widerständen bestückt. Die Kondensatoren aus der Panasonic FM-Serie und größere Komponenten werden von Hand gelötet, da das übliche, industrielle Flusslöten einen negativen Einfluss auf die Klangqualität hat. Und doch war bt HIFI Vertriebschef Stefan Becker mit dieser aktuellen Inkarnation des IA5, der sie als 2022 als IA5/2 erreicht hat, nicht wirklich zufrieden. Gut waren das neue Gehäuse und die schicke Frontplatte aus Acryl. Aber da gab es zum einen eine gewisse Brummempfindlichkeit vom Ringkerntrafo her und zum anderen klang der IA5/2 einfach nicht so gut wie gewohnt. Also machten er und sein Team sich daran, ihn nach ihrem Gusto klanglich aufzuwerten, was einigen Aufwand nach sich zog. Zuerst wurde ein neuer Netztrafo gesucht, der mechanisch leistungsfähiger und sowohl besonders brumm- als auch streuarm sein sollte. Zusätzlich wurde das Platinenlayout verändert und die Siebkapazität verdoppelt. Nach einigem Feintuning nickte auch Edwards die Änderungen ab und so wird das Ganze auch für Deutschland in Serie gehen. Dieser so aufgewertete IA5 Limited hat neben drei Hochpegeleingängen einen weiteren für die optionale Phonoplatine. Dazu einen Fixpegelausgang und einen optionalen Vorstufenausgang zum Anschluss einer stärkeren Endstufe oder für Biamping. Alle Eingänge werden wie von Edwards gewohnt mit hochwertigen Relais geschaltet. Die 6.3mm Kopfhörerbuchse von Neutrik sitzt nun auf der Front und nicht mehr wie zuvor, schlecht erreichbar auf der Rückseite – Schrulligkeit adé. Bei Benutzung werden die Lautsprecher stumm schaltet. Angetrieben wird sie nun vom Class-A-Vorstufenteil und klingt deutlich besser als die bisherige Lösung, die an die Endstufen gekoppelt war und dann entsprechend heruntergeregelt wurde.
Durchgefegt
Wie ich mir den IA5 Limited so anschaue, denke ich, wie gut dass wir bt HIFI haben, die sich ernsthaft um ihre Produkte bemühen und nicht locker lassen, bis sie klanglich und funktional wirklich damit zufrieden sind und voll dahinter stehen können. Das zeigt mir, dass das eben nicht nur reine Wiederverkäufer sind, sondern leidenschaftliche Musikhörer wie Sie und ich. Nun fragen Sie sich vielleicht noch, warum ich meinen Artikel mit „Aufgeräumt“ betitelt habe. Das ist ganz einfach: statt des relativ unübersichtlichen Edwards Audio IA-Portfolios im Shoebox-Design, diesem so knuffigen Halbformat, gibt es nun nur noch den kleinen IA1 und seinen Kumpel IA1 Apprentice sowie den IA5 Limited bevor es zur breiteren, größeren Serie mit dem IA7 geht.
Klingt
Wenn der IA5 Limited spielt, ist das für mich ein Stück weit wie nach Hause kommen. Warm, aber nicht wollig, präzise aber nicht steril, involvierend, nie langweilig und doch neutral. Wenn möglich, gönnen Sie sich mal das Zusammenspiel mit einem Hochwirkungsgradlautsprecher wie dem Thivan Labs Eros 9 Ultra. Hier kann der Kleine extrem gut das zeigen, was ich gerade beschrieben habe. All die Mikroinformationen auf Bon Ivers Debütalbum oder all die Klangfarben von Dexter Gordons Saxofon. Aber natürlich wird diese Paarung in freier Wildbahn kaum stattfinden. Also klemme ich mit der Sprint 3 von Revival Audio eine standesgemäße, kleine Zwei-Wege- Box an den IA5 Limited. Und ich verspreche Ihnen, damit wollen Sie erst recht nicht mehr aufhören zu hören. Seidig, aber auch kantig, größer in der Abbildung, als die Dimensionen sowohl von Verstärker als auch Lautsprecher das vermuten lassen. Anouar Brahems arabische Laute schwingt weit in die Tiefe des virtuellen Raums aus und die Perkussion auf „Le Chat Noir“ bekommt eine Farbe und Griffigkeit, die mich einfach staunen lässt. So geht das mit jedem Stück, das ich abspiele, seien es die Stones, das Beethoven Violinkonzert mit Anne- Sophie Mutter oder eben Bon Ivers erste Platte. Musikhören ist die Devise und das ist es doch, was wir alle wollen.
Fazit
Zurück zu den Wurzeln. Der Edwards Audio IA5 Limited ist ein ausgeschlafener Vollverstärker neuer Bauart mit klassischen Tugenden. Mit ihm kann man getrost alt werden.
Testbericht IA 5 Hifi Test
Testbericht IA 5 Hifi Test
HiFi-Vollverstärker im Kompaktformat
Gerade mal 218 Millimeter breit ist der neue IA5 von Edwards Audio, hat somit nur die halbe Größe eines klassischen Vollverstärkers und findet daher auch problemlos in kleineren HiFi-Möbeln Platz. Trotz seiner kompakten Abmessungen hat es der IA 5 in sich und führt die klangliche Tradition seiner größeren, kostspieligeren Geschwister IA 6, IA 7 und IA 8 fort. Die Briten haben dem IA 5 nämlich hochwertige Technologie und ausgesuchte Bauteile spendiert, um auch in dieser Preisklasse maximalen HiFi-Klang zu erreichen.
Ausstattung:
Hinter seiner hochglänzenden Acryl-Frontblende arbeitet ausgefeilte Schaltungstechnik: Ein rauscharmer Ringlerntrafo versorgt samt 10.000uF Netzteil-Kondensatoren die rund 2 x 82 Watt starke, diskret aufgebaute Class A/B-Endstufensektion. Auch bei der Auswahl der kleineren Bauteile setzt Edwards auf Qualität und spendiert dem IA5 Vishay-Widerstände mit 1% Toleranz, per Relais geschaltete Eingänge, von Hand eingelötete Kondensatoren aus Panasonics FM-Serie und eine insgesamt durchaus sehenswerte Verarbeitungsqualität. Insgesamt vier Cinch-Eingänge und eine Miniklinke stehen auf der Rückseite zur Verfügung, optional lässt sich der IA5 mit einem Pre-Out und einem Phono MM Modul (um 100 Euro) aufrüsten und ist so auch für den Anschluss eines Plattenspielers bestens gerüstet. Unser Testmuster wurde bereits ab Werk mit diesem hochwertigen Modul bestückt.
Praxis
Im Messlabor kann der Edwards IA 5 mit beachtlichen Daten glänzen. So liegen die Werte für Rauschabstand (um 99 dBrA), Kanaltrennung (um 89 dBrA) und Verzerrungen (unter 0,001%) auf Augenhöhe mit deutlich teureren Komponenten. Auch die maximale Ausgangsleistung von 82 Watt pro Kanal an 4 Ohm kann sich sehen lassen, bei 8 Ohm Last stehen immerhin noch rund 56 Watt pro Kanal bereit, mehr genug für dynamischen Klang. Der Anschluss der Lautsprecher am IA 5 erfolgt über versenkte Banana-Buchsen, das spart Platz und zusätzliche Kosten für die üblichen Schraubklemmen, eine Fernbedienung gibt es übrigens nicht. Dafür legt der IA 5 im Hörraum eine heiße Sohle aufs Parkett und kann mit lebhaftem, detailreichen und räumlich präzise auf-gelöstem Klang begeistern. Der kleine Edwards spielt dabei nahezu auf dem Niveau seiner größeren Brüder und muss sich nur in Sachen Maximallautstärke und Präzision bei extremen Dynamikspitzen geschlagen geben.
Fazit:
Mit dem kompakten IA5 ist Edwards Audio ein wirklich großer Wurf gelungen, denn das kleine Kraftpaket spielt auf erstaunlich hohem Niveau. Seine Ausstattung ist perfekt geeignet für klassische HiFi-Anlagen und bietet ein optionales Upgrade auf eine hochwertige Phono-MM Vorstufe. Betrachtet man dazu den mehr als fairen Preis des IA 5 gibt es nur eine logische Empfehlung: Sofort kaufen!
Dipl.-Ing. Michael Voigt
HiFi Test TV HiFi 3/2021
Bewertung:
Spitzenklasse 1,1
Preis/Leistung: hervorragend
Klang 70 % 1,1
Labor 15 % 1,0
Praxis 15 % 1,2
Testbericht IA5 (IA1) LP Magazin
Testbericht IA5 (IA1) LP Magazin
Edwards Audio IA1 LP_2-2018
Der Preis ist leider zu einem der Hauptkriterien geworden, der anspruchsvolles HiFi von der „normalen“ Unterhaltungselektronik
abgrenzt. Was wäre, wenn es auch im Jahre 2018 Geräte gäbe, die zu einem volksnahen Preis vorzügliches leisten?
Was heißt „wäre“ – hier kommt der Edwards Audio IA1
Geht doch
So lange ist es noch gar nicht her, dass ich mich mit zwei Phonostufen von Edwards Audio beschäftigt habe, die zu einem sensationell günstigen Preis in ebenso erstaunlich kleinen Kistchen eine mehr als ordentliche Leistung abliefern. Da versteht es sich von selbst, dass auch ein Vollverstärker aus dem Hause Edwards kompakt und preiswert ist. Wohl wissend, dass es noch diverse Leistungs- und Ausstattungsstufen über unserem Testgerät gibt, habe ich mich für das absolute Einsteigermodell entschieden, ergänzt um die Phonooption, die für uns natürlich Pflicht ist. Somit kostet der IA1 in LP_2-2018 der P(hono)-Variante 499 + 99 = 598 Euro.
Das ist ohne Wenn und Aber: Erfreulich, sogar sehr erfreulich, zeigt es uns doch, dass noch Hoffnung besteht, dass sich auch Normalsterbliche mit HiFi-Geräten mit ein bisschen Anspruch versorgen können. Und abseits all der Cost-no-Object-Geräte auch für den Tester eine Gelegenheit, sich mal wieder zu erden.
Was bekommt man also für sein Geld: Das ist zum einen erst einmal ein Gehäuse, das sich sogar sehen lassen kann, ordentliche gepulverte Blecharbeit mit einer dicken Acryl-Frontplatte, die im Betrieb von innen heraus rot angeleuchtet wird. Die beiden großen Bedienknöpfe sind sogar aus Metall, fühlen sich recht wertig an und eiern auch nicht auf ihren Achsen. Das haben wir schon bei weitaus teureren Geräten deutlich schlampiger gesehen. Die Frontplatte weckt übrigens eine Erwartung, die der IA1 nicht erfüllen kann: Hinter der schön ausgeleuchteten „Remote“-Aussparung sitzt kein Sensor – auch eine Nachrüstung ist nicht vorgesehen. Dafür kann man, wenn man ganz lieb „bitte“ sagt, darauf hoffen, dass der Vorverstärkerausgang
nachgerüstet werden kann, auch wenn dies für das Einsteigermodell nicht geplant war. Rückseitig gibt es für einen so kleinen Verstärker ganz schön viele Eingänge, einen Record-out und den für uns so wichtigen Phonoeingang samt Masseklemme. Leider sitzt auch der Hauptschalter auf der Rückseite, sodass der Edwards-Amp nicht zu tief und endgültig ins Rack geschoben werden kann. In Sachen Lautsprecheranschlüsse ist man im Hause Edwards pragmatisch vorgegangen: Es gibt nur versenkte Bananenbuchsen, Gabelschuhe und blanke Litzen müssen draußen bleiben. Ich denke, das ist verschmerzbar, schlimmstenfalls muss man vorhandene Kabel einseitig umkonfektionieren(lassen).
Blicken wir ins Innere des Gerätes: Aufgeräumter Aufbau auf Platine, gute bis sehr gute Bauteilequalität und ein sinnvoll dimensioniertes Netzteil, das die angegebenen Leistungsdaten absolut glaubwürdig macht. Voodoo muss man hier nicht suchen, das überlässt man gerne anderen. Hier gibt es einfach solide Technik zu einem fairen Preis. Und das gibt es dann auch im Spielbetrieb zu hören: Der kleine IA1 tut sich mit allen Lautsprechern, die nicht über einen extrem fi esen Impedanzverlauf verfügen, sehr leicht. Das spricht nicht nur für die Leistung, sondern auch für einen anständigen Dämpfungsfaktor.
So habe ich mir den Spaß gemacht, die große Lumen-White-Box, die im Paar fast hundertmal(!) so viel kostet, an den kleinen Edwards Audio zu hängen.
Und ja: Das geht. Ausreizen im Sinne des letzten i-Tüpfelchens in Sachen Feinaufl ösung, Raumabbildung und Dynamik ist es nicht, aber der Grundcharakter der wundervollen Box kommt auch mit dem kleinen Briten voll zur Geltung. In seinem Element sehe ich ihn aber erst mit Spielpartnern auf Augenhöhe – so habe ich den IA1 mit diversen Spendor-Boxen ganz wundervoll zusammenspielen lassen. In Sachen Preisgestaltung passt die kleine Standbox A2 (oder entsprechend die kompakte A1) noch ganz gut zum Edwards-Verstärker. Und diese Kombination entfaltet dann diesen ganz eigenen Charme, den man britischen HiFi-Geräten schon seit Jahrzehnten nachsagt, nicht immer zu Recht, aber in unserem Falle eben doch. Satt und mit Schmelz spielt der Edwards mit Hochpegelquellen wie mit Phono gleichermaßen gediegen auf. Das ist jetzt vielleicht nicht die fi nale Wucht im Bass oder die delikate Finesse schlechthin, aber allemal eine sehr gelungene Allround- Darbietung, die mir als Hörer das eine ums andere Mal ein zufriedenes Lächeln Messtechnik-Kommentar entlockt hat. Der Fußwipp-Faktor kommt ebenfalls nicht zu kurz: Die Kontrolle im Bass stellt auch hohe Ansprüche zufrieden. Wenn es einen satten Groove auf der aufgelegten Platte gibt, dann erreicht der auch ohne Umschweife das Ohr des Hörers und – wenn man denn möchte – auch mal die Magengrube. Die räumliche Abbildung ist realistisch in Breite wie Tiefe, dabei aber nicht mit der absoluten chirurgischen Präzision, die viel größere Geräte manchmal erreichen. Um ehrlich zu sein, meistens möchte ich das auch gar nicht hören, sondern lieber die elegante Ausgewogenheit eines Verstärkers wie des IA1. Das Phonoteil des Edwards kann seine Verwandtschaft zu den unlängst getesteten Apprentice-Phonovorverstärkern nicht leugnen: Es steht den Hochpegelkanälen in nichts nach und kann externen Einheiten, die alleine schon so viel kosten wie der ganze Vollverstärker, durchaus das Wasser reichen. Und das funktioniert eben nicht nur mit „einfacher“ Pop- und Rockmusik, nein, der IA1 kann auch anspruchsvolle klassische Musik mit komplexen Strukturen adäquat wiedergeben, die Staffelung eines großen Orchesters plausibel aufdröseln und die Stimmführung in den einzelnen Instrumentalgruppen klar differenzieren. Das Beste daran ist aber, dass, egal mit welcher Musik, der Edwards seine technische Qualität immer so umsetzt, dass der Hörer die Freude an der Musik spüren kann, die den ganzen Reiz der Angelegenheit ja ausmacht.
Thomas Schmidt
Unterm Strich …
» Knapp 600 Euro für einen Vollverstärker mit Phonoteil „Made in England“ –
muss ich noch mehr sagen? Ach ja, vielleicht eines noch: Der Edwards
IA1 P ist verdammt gut!
Testbericht IA5 HI-FI Choice
Testbericht IA5 HI-FI Choice
Hier kommt ein Verstärker, der auf ausgefallene Features verzichtet und stattdessen hochwertige Bauteile und hohe Leistung setzt: Eine Produktlinie von Talk Elektronik, die Edwards Audio Serie
Geführt von Gründer und Inhaber Kevin Edwards. Seine Philosophie bestmöglichen Klang pro Pfund/Euro für seine Plattenspieler, Lautsprecher und Verstärker.
Der IA5 ist der größte und beste der „kompakten“ Kandidaten, aber auch der leistungsstärkste, mit 50 W pro Kanal in Class A/B Technik, liefert reichlich Strom mithilfe von einem speziell gewickelten 200VA Ringkerntransformator. Als Weiterentwicklung des IA1 Mk 2 hat er fünf Eingänge, vier davon mit Line-Pegel (einer über eine 3,5-mm-Klinkenbuchse auf der Rückseite) und eine vollständig gepufferte optionale MM-Phonostufe. Edwards bietet ein optionales Pre-Out für den Anschluss einer Endstufe, falls gewünscht an.
Seine Ästhetik ist eine faszinierende Verschmelzung von formschön und ausgefallen:
Mit auffallend rot hinterleuchteten Schrift und einer kieselsteinförmigen mit grellgrünen und blauen Tasten versehenen Fernbedienung.
Der gedrungene, Halbbreite Verstärker als eine Art Rückbesinnung auf Zeiten, in denen Minimalismus noch eher wörtlich verstanden wurde und bei Interaktion gelegentlich man Aufstehen musste.
Aber egal, genau wie Han Solos Millennium Falcon hat der IA5 es, laut Edwards, worauf es ankommt. Punkte die den Unterschied machen sind unter anderem eine oberflächenmontierte Leiterplatte, die den Einsatz von höherwertigen Bauteilen wie der Einsatz von Mini-MELF-Widerstände von Vishay und niederohmige Kondensatoren von Panasonic, diese werden alle im Haus montiert.
Und die Acryl-Frontplatte ist nicht da nur, weil sie schön aussieht. Kevin Edwards ist ziemlich abweisend gegenüber den dicken Aluminium-Frontplatten, die Konkurrenten und wirft diese Praxis in einen Topf mit: „anderen teuren optischen Spielereien, die nichts für die eigentliche Leistung tun“.
Klangqualität
Beim Anhören des voll aufgewärmten IA5 – und er läuft schließlich sehr warm, dank der erhöhten A/B Vorspannung.
Er recht: Der IA5 hat einfach den Mantel der Glaubwürdigkeit an.
Der Klang hat etwas von der alten Schule Substanz, aber auf eine gute Art. Es gibt Wärme, Körper und Muskeln – viel Fleisch am Knochen. Nachdem gehörten C. mit I was Made To Love her verleiht er McDonald noch mehr Ausdruckskraft. Das Ensemble der Backgroundsängerinnen, wird punktueller beleuchtet und ist in Vergleich zum C. zwar etwas gedämpfter und weiter hinten im Mix positioniert, was eine kohärente Klangbühne und einen Eindruck von Tiefe zu Folge hat.
Die Aufführung wirkt dadurch erfreulicherweise wie aus einem Guss.
Details, die sich geschickt in einen von dem Kontext, der von der Musik vorgegeben ist und sich nicht um des Effekts willen in den Vordergrund drängen, macht jazzigen Darbietung von Edith And The Kingpin einladend und betörend, trotz des nicht gerade fröhlichen Themas. Dem Klang fehlt es ein wenig an Luft und Glanz im oberen Bereich und der Biss in der Spitze ist nicht die Art, die Blut gefrieren lassen wird. Aber das sind keine besonderen Eigenschaften der Phonostufe, sondern vielmehr eine Reaktion auf die des übergreifenden Klangbildes, das natürlich und ungezwungen ist.
Mit einem eher verschwommenen und entfernten Roy Batty (Rutger Hauer) rezitiert seinen ikonischen Tears In Rain-Monolog vor einem Hintergrund aus Regen und anschwellenden Vangelis-Synthiesounds aus dem Blade Runner-Soundtrack, bringt der IA5 einfach bringt einfach mehr Pferdestärken und Drehmoment für diese Aufgabe mit und verleiht Hauers Stimme mehr Körper und den Keyboards mehr Tiefe und Fülle
GEFÄLLT MIR:
Einladend warm, krafvoller Klang, robuster Aufbau
GEFÄLLT MIR NICHT:
Ästhetik, wird nicht jedermanns Geschmack sein; nur analog
WIR SAGEN: Klang übertrumpft glattes Design im edlen old-school Stil
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