Beschreibung
Dieser revolutionäre kleine Lautsprecher ist die neueste Ergänzung der Courbet-Reihe und wird Sie mit seinen vielen Qualitäten begeistern. Sie ist ideal für kleine Räume und wurde entwickelt, indem alle starken Eigenschaften der Serie integriert wurden, auch um den Klang eines größeren Standlautsprechers zu erzielen.
Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung in der Lautsprecher-Herstellung hat DAVIS Acoustics erneut einen besonderen Lautsprecher entwickelt, der mit einem außergewöhnlichen Volumen musiziert, was nicht so richtig zum Gehäuse passen zu scheint. Die Courbet N ° 4 ist mit einem Lautsprecher-Bass / Mitteltöner ausgestattet, der interessante Fähigkeiten besitzt. Die Schwingspule wurde verlängert (um eine konstante Führung auch bei starker Auslenkung zu gewährleisten), die mittlere Kuppel wurde durch eine durchlässige Variante ersetzt (um das Innere des Treibers zu belüften und ihn damit zu kühlen).
Damit erhält man einen Lautsprecher, der auch aufgrund der zusätzlichen Kühlung eine hervorragende Tieftonwiedergabe mit gleichzeitig geringen Verzerrung bietet. Das Material Kevlar wurde auch bei diesem Chassis ausgesucht, aufgrund seiner idealen Masse / Steifigkeit-Verhältnisses.
Der Hochtöner der Serie (TW28LD) passt perfekt zu diesem neuen Lautsprecher. Er wurde mit dem gleichen Ziel für maximale Transparenz und Präzision entwickelt und wird von einem hochwertigen aus reinem Kupfer und PTFE-Teflon-Isolierung Kabel (ein optimierter Durchmesser wurde hier für den Hochtonbereich gewählt) angesteuert.
Die Frequenzweiche wird wie im gesamten Courbet Serie „frei verdrahtet“ und den Einfluss einer Frequenzweichen-Platine zu eliminieren. Die Verbindung ist somit viel direkter zwischen jedem Bauelement der Frequenzweiche. Alle Komponenten wurden ausgewählt, um Dynamikverluste zu vermeiden und die exzellenten Eigenschaften der Chassis beizubehalten.
Die oben beschriebene Ingenieursarbeit führt zu einer sehr linearen Ausgangskurve, sodass sich der Lautsprecher zugunsten der Musik vollständig ausblendet. Sie werden von der Subtilität der Klangbotschaft verführt werden. Diese Neutralität ermöglicht es Ihnen, alle Details der Aufnahme zu hören, ohne dass Ihr Gehör ermüdet.
Dieser Courbet N°4 kommt mit fast allen guten Verstärkern des Marktes hervorragen aus.
Zusätzliche Informationen
Gewicht | n. v. |
---|---|
Größe | n. v. |
Prinzip | 2-Wege Standlautsprecher |
Hochtontreiber | 28mm soft dome |
Tief-/Mitteltontreiber | 1 xDavis 13cm Kevlar schwarz DE |
Empfindlichkeit | 90dB bei 1 Watt/1 Meter |
Übergangsfrequenz | 4 kHz |
Frequenzgang | 51 Hz – 25 kHz |
Impedanz | 4-8 Ohm |
Max .Belastbarkeit | 130Watt |
Farbe | Grau, Schwarz, Weiß |
Lautsprecherfuß | Standard in schwarz matt auf Wunsch in Esche hell |
Testbericht Courbet NO.4 STEREOPLAY
Testbericht Courbet NO.4 STEREOPLAY
Götter-Liebling
Sieht klein aus, klingt aber erstaunlich erwachsen:
Man sollte Davis Acoustics auf dem Radar haben.Die Franzosen haben mit der Courbet Nr.4 eine hoch-musikalische Standbox erschaffen.
Nicht von den Fotos auf dieser Seite täuschen lassen. Wir brauchen einen Maßstab. Am besten gleich
einen Zollstock. Denn diese Lautsprecher sind nur 82 Zentimeter hoch. Sie sind süß. Dabei aber unerwartet schwer: Zwei Mal 24 Kilogramm gilt es aufzustellen. Das kann man gut auch alleine.
Der Name deutet bereits die Heimat an. Wir sind in Frankreich. Etwa im Nordwesten von Paris. Die Firma heißt Davis Acoustics. Hatten wir bislang noch nicht auf dem Schirm. Ein Fehler. Denn die Franzosen verstehen es wirklich, Musik in die Bude zu bringen. Doch schauen wir zuerst auf die technischen Details. Die sind maximal unaufgeregt. Halt ein Zweiwegler. Aber unsere Kollegen von den französischen Fachmedien haben bereits eine Goldmedaille verliehen – der höchste Triumph für einen Hersteller in Frankreich, einen DiapasonD’Or. Dahinter steht auch der Wille zur Eigenständigkeit. So werden alle Chassis am Firmenstandort in Handarbeit gefertigt. In der Höhe spielt ein Gewebehochtöner auf, keine Wundermateralien. Aber man will Tempo ausstellen, deshalb gibt es im Signaltransfer ein Edelkabel aus hochreinem Kupfer mit Teflon-Isolierung. Dazu
muss man auch wissen: Die Frequenzweiche wird komplett frei verdrahtet. Aller Energiefluss soll möglichst direkt die Chassis erreichen. Hier will jemand den Turbo anwerfen. Noch ein Blick auf den Tief-/Mitteltöner. Dessen Schwingspule wurde verlängert, um auch echte Tiefbass- Informationen mit langem Hub zu ermöglichen. Wer im weltweiten Web surft, wird stets auf ein dotter-gelbes Membran-Material treffen. Das ist Kevlar mit 13 Zentimetern und im Originalzustand.
Bitte nicht Gelb Doch der deutsche Vertrieb hat sich eine Sonderversion erbeten. So wird das Kevlar
schwarz eingefärbt. Sieht deutlich besser aus und lässt zudem keine Assoziationen zu den alten Bowers & Wilkins- Membranen aufkommen. Wer sie Out of the box kauft, muss die Bodenplatte montieren.
Keine großartige Arbeit, das gelingt in Minuten. Davis Audio hat ein perfektes Set von Schrauben und Spikes beigelegt. Zudem gibt es ein Video bei YouTube.
Ebenso einfach gelingt auch der Anschluss. Da gibt es nur ein – zugegeben sehr gutes – Single-Wiring-Terminal direkt hinter der Weiche. Die Bassreflex-Energie wird zur Front gepustet. Wir könnten die Kleine also auch wandnah aufstellen. Was wieder die Frage nach der Zielgruppe aufwirft. Groß können alle. Doch eine klangstarke Box für kompakte Räume – das ist ein spannendes Feld. Wenn denn auch der Preis stimmt.
Hier gibt sich Davis selbstbewusst. Die Courbet Nr.4 liegt bei 2500 Euro. Nicht wirklich billig, nicht wirklich teuer. Einzig muss sich der Käufer zwischen Schwarz, Weiß und Grau im Finish entscheiden.
Bass-Mogler Werfen wir die Elektronik an und schließen die Kabel an – wie mag die Kleine klingen? Der erste Eindruck: Das Klangbild ist weit größer als man von dieser kompakten Standbox erwarten würde. Das
lässt viele andere, weit größere Exemplare in unserem Testfundus sogar alt aussehen.
Ist da ein Zaubertrank im Spiel oder ist das alleine die Architektur der Weiche? Die ist maximal auf Tempo ausgelegt. Zudem suggeriert die Courbet, dass ein echter Tiefbass pulsiert. Das ist natürlich ein
Trick, aber sehr gut umgesetzt. Rein physikalisch kann dieser Lautsprecher nicht wirklich im tiefsten Basskeller grasen. Sein -3dB-Punkt liegt bereits bei 62 Hz (-6 dB bei 52 Hz). Aber die Abstimmung – siehe auch unsere Messwerte – erschafft durch eine gezielte Anhebung um 100 Hz die schöne Täuschung. Schleichen wir uns an. Wir wollen die Kleine in den ersten Takten bewusst nicht mit Hochdynamik überfahren. In der klassischen Musik gibt es eine wunderbare Komposition: das Klavierquintett von Johannes Brahms, Opus 34. Das ist eine verkappte Symphonie. Nur eben auf fünf Instrumente verteilt. Die Kenner huldigen vor allem einer Aufnahme: Maurizio Pollini sitzt am Klavier, um ihn herum das Quartetto Italiano, auf analogem Band festgehalten, auf Vinyl zu haben, ebenso in High-Res. Wir tippen auf Play und unser Unterkiefer sinkt herab. Fabelhaft. Dieser Zugriff, diese tolle Binnendynamik.
Das müsste doch eine Säule sein, ein gewaltiger Standlautsprecher. Aber denkste.
Hier tönt tatsächlich diese überaus kompakte Courbet. Das ist eine Konstruktion der edlen Reize. Wir werden im Panorama bedient, dazu in der feinen Dynamik – schlicht grandios, wie beispielsweise der schwere Steinway-Flügel in der Mitte des Panoramas residiert. Das ist nicht nur satt, sondern wirklich musikalisch ergreifend.
Ein Happening jetzt lockt uns der Pop aus den 1980er- Jahren. Zu welcher Musik haben wir damals
das Tanzbein geschwungen? „Tainted Love“ von Soft Cell. Die Komposition ist nach wie vor groß, ebenso der fette Mix. Wenn der Lautsprecher mitspielt. Beglückend wie konturstark die schlanke Französin diesen Song präsentierte. Wieder ein überraschend massiver Bass, dazu viel Luft. Das ist tendenziell analytisch, doch nie hart. Vor allem reduziert die Courbet Nr.4 diesen Song nicht. Das war wunderbar linear und wirkmächtig. Allein: Der Zauber funktioniert in großen Räumen nicht. Doch in der Bude, dem gepflegten Wohnzimmer wird ein Happening daraus.
Es gibt viele Gründe, genau diesen Lautsprecher zu lieben. Für uns steht er für den perfekten Mix aus hoher Informationsdichte und wirklich gelebter Musikalität.
Lieber Vertrieb, bitte mehr von Davis Acoustics!
Fazit: Sieht klein aus, liebenswert und beschützenswert. Doch bitte nicht unterschätzen, die Courbet Nr.4 fährt den Turbo aus. Mächtig und präzise das Klangbild, dazu ein toll gezauberter Bass. Wer nicht das große Gedeck an Standlautsprecher will oder aufstellen kann, wird hier umschmeichelt und aufs Schönste verführt.
Andreas Günther
Testbericht Courbet No.4 bei HIFI TEST
Testbericht Courbet No.4 bei HIFI TEST
Standhaft
Was kommt nach N°3? Genau, N°4. Vor einiger Zeit hatte ich das Vergnügen, die kleine Davis N°3 besprechen zu können und war gespannt, was ihre große Schwester zu bieten hat.
Typologie und Entwicklung
Ist die N°4 bis auf das größere Gehäuse also identisch mit der N°3? Auch wenn man das bei einem schnellen Blick denken könnte, ist das definitiv nicht der Fall. Firmenchef Olivier Visan schrieb mir, wie die N°4 entstand: “Nachdem wir die Courbet N®°5 und die N°7 auf den Markt gebracht hatten, baten mich meine Partner, noch ein neues Modell dieser Serie zu entwickeln. Es sollte ein maximal zierlicher Lautsprecher für beengte Wohn- und Hörverhältnisse sein, der jedoch die Kernkompetenzen der Courbet Serie behält: hausgemachte Chassis, frei verdrahtete
Weiche, nach hinten geneigte Gehäuseform und Kupferverkabelung mit Teflonummantelung. Und natürlich sollte der Lautsprecher trotz seiner Zierlichkeit den Klang eines Großen haben.“
Ich hatte in meinem Bericht über die N°3 geschrieben, dass ich kleine Lautsprecher liebe. Das stimmt, größere liebe ich aber auch. Und vor allem solch schlanken Formate wie das der Davis N°4: schmale Standfläche, erstaunlich großer Klang und nicht die Notwendigkeit, einen passenden Ständer finden zu müssen, der durchaus auch wie ein Fremdkörper wirken kann. Die N°3 ist zwar aktuell das kleinste Modell der Serie, aber falls Visan doch einmal kleinere Geschwister konstruieren sollte, hat man sich zwei Stufen in der Nomenklatur nach unten frei gehalten. Warum sind die Gehäuse eigentlich nach hinten geneigt? Nun, das hat zwei Gründe. Zum einen ist es ganz einfach ein Wiedererkennungsmerkmal, das für die CourbetSerie und auch für die Krypton-, Stellar- und die demnächst erscheinende Ariane-Serien gilt.
Und zum anderen kann Visan so die Schwingspulen seiner Treiber auf der vertikalen Achse ausrichten, um deren unterschiedliche Laufzeiten aufeinander abzustimmen.
Chassis und mehr
Seit 2014 ist Olivier Visan Chef von Davis und er hat anders als sein Vater, der die Firma gegründet hat und 2012 gestorben ist, das Angebotsspektrum deutlich erweitert. War Davis bis dahin vornehmlich für seine Chassisproduktion bekannt, obwohl man auch eigene Lautsprecher baute, hat Olivier es geschafft, die Nordfranzosen auf der Weltkarte ernst zu nehmender Lautsprecherhersteller zu etablieren. Ich hatte es bereits in meinem Bericht über die N°3 erwähnt, mit knapp 200 verschiedenen Chassismodellen ist Davis ein großer Spieler auf diesem Markt. Entwicklung und Produktion sind seit knapp 30 Jahren in Troyes angesiedelt, einem Bischofsitz im Nordosten Frankreichs. Gerade heutzutage ist das natürlich ein strategischer Vorteil, denn man ist zwar nach wie vor auf außereuropäische Zulieferer angewiesen, denn natürlich braucht auch Davis viele Teile, die man nicht selbst herstellen kann, wie Schwingspulen, Körbe und vor allem Magnete. Darüber hinaus hat man aber die Produktion selbst in der Hand. Und Visan hat schnell auf die Lieferkettenprobleme in der Coronapandemie reagiert und speziell einen um 50 % größeren Vorrat an Ferritmagneten, die alle aus China kommen, angelegt. Für den Hochtöner der Courbet-Serie setzt er Neodym ein und auch da lagert inzwischen Material für locker sechs Monate, womit Davis handlungsfähig bleibt.
Große Hochtonkalotte
Die Davis Courbet-Serie teilt sich zwei Gemeinsamkeiten: die nach hinten geneigte Bauform und die 28 mm Seidenkalotte, die sozusagen als Eckpfeiler bei der Entwicklung gedient hat. Wie bei der N°3 ist er auch in diesem Lautsprecher für eine grandiose Rundstrahlcharakteristik verantwortlich, die mir einfach Freiheit beim Hören gibt, sodass ich nicht angenagelt an einer Stelle des Raums verharren muss. Der Hochtöner erstaunt mich jedes Mal rein optisch mit seiner prominenten Membran, die in vor allem durch ihre glänzende Beschichtung noch größer wirkt, als sie ist. Ebenfalls typisch für Davis ist die doppelte Dekompressionskammer auf der Rückseite, die Reflexionen und unerwünschten rückwärtigen Schallanteilen den Garaus macht und für einen wunderbar reinen, klaren, verzerrungsfreien Hoch- und Oberton sorgt —, selbst wenn man deutlich am Lautstärkeregler dreht. Die eine Kammer sitzt übrigens hinter der Kalotte, die andere, deutlich kleinere hinter der Aufhängung. Griff der Hochtöner schon bei der Davis N°3 sehr spät ins Geschehen ein, meldet er sich nun erst bei 4kHz, was ihn fast schon zum Superhochtöner macht.
Breites Band
Im Umkehrschluss wird aus dem 130 mm durchmessenden, schwarz eingefärbten Kevlar-Tiefmitteltöner noch ein wenig
mehr als bei der N°3 ein Breitbänder. Und für diesen Einsatz bekam er zwei Veränderungen: Seine Schwingspule wurde auf 25 mm verlängert und auch die Staubschutzkappe ist jetzt hinterlüftet. Der Grund dafür ist, dass so das rückwärtige Luftvolumen nach hinten entweichen kann und der Kompressionseffekt bei größeren Hüben deutlich reduziert wird. Die Generation Kevlar, die Davis mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung verwendet, klingt auch bei diesem Treiber so gar nicht nach dem Kevlar früherer Jahre. Im Gegenteil, wüsste man es nicht besser, würde man denken, es spielte eine Papiermembran. Geblieben ist die exponentielle Membrangeometrie, die seine relative kleine Membranfläche in der Tiefe erweitert und die Empfindlichkeit erhöht.
Feine Details
Wie immer bei Davis ist die Weiche mit niederohmigen Spulen und MKP-Kondensatoren vom französischen Spezialisten SCR vor dem Hochtöner frei verdrahtet. Der Tiefmitteltöner wird mit 12 dB und der Hochtöner mit steilen 18 dB getrennt. Das Gehäuse besteht aus 16 mm „dünnem“ MDF, ist intern versteift und wie meist bei Davis nur minimal bedämpft. Einer der Gründe, warum ich die Lautsprecher von Davis mag, liegt an den feinen Details. Packt man sie aus, findet man Gummierungen unten auf der Stellfläche, mit deren Hilfe man sie auch ohne Spikes sauber aufstellen kann. Schraubt man den Sockel an, findet man auch für die Spikes entsprechend rutschfeste Teller. Die Stecker an den Anschlüssen sind mit Carboninlays ausgestattet, auch keine Standardware also. Und diesmal ist die Bassreflexöffnung größer als üblich ausgefallen — es klang einfach besser. Apropos Klang, nach meiner Erfahrung sollte man die N°4 ohne Abdeckung betreiben – sie klingt einfach offener (sic!).
Familienklang?
Gustave Courbet, der für diese Serie namensgebende Maler des 19. Jahrhunderts, stand für Realismus und Einfachheit — was für ein passender Name das doch ist. Der Einspielvorgang der Courbet N°4 verlief so, wie ich ihn typischerweise von Breitbandlautsprechern her kenne: erratisch und irritierend. Mal klang er großartig, dann wieder seltsam. Lassen Sie sich davon aber bitte nicht irritieren, das ist normal und sobald er eingespielt ist, wird er Ihnen das mit Wohlklang vermelden. Danach dürfen Sie an Verstärkern auch anschließen, was sie mögen, denn der Lautsprecher ist gutmütig und leicht zu treiben. Sowohl mit dem großen Accuphase E-800 oder dem hybriden Circle Labs A200 vertrug er sich hervorragend, eine reine Röhre hatte ich nicht zur Hand, bin aber sicher, dass das ebenfalls bestens klappt. Die Courbet N°4 zeigt die Unterschiede zwischen den Verstärkern ebenso gut auf, wie die von Kabeln. Olivier Visan schrieb mir dazu: „Das Hauptproblem bei kleineren Lautsprechern ist, dass sie schnell aggressiv und bassarm klingen.
Dem wollten wir entgegenwirken, in dem wir uns für eine sehr lineare Abstimmung mit einem Rolloff in den Höhen entschieden haben.“ Ist ihnen das gelungen? Oh ja. Hatte die mich die Courbet N°3 an die Krypton 6 erinnert, allerdings mit einer neutraleren Signatur, setzt die N°4 diese Linie fort und wirkt dabei noch etwas klarer, deutlicher, soll ich sagen erwachsener? Gianmaria Testa klingt so direkt, so intim, so knackig, mit so vielen Details geschmückt, die eigentlich nur größeren Schallwandler vorbehalten sind – Mission completed möchte ich in Richtung Olivier Visan sagen. Erst einmal höre ich aber weiter und frage mich, ob wir alle mit zunehmendem Alter sentimentaler werden? Ich auf jeden Fall, den ich höre die „The Complete Greatest Hits“-Of-Sammlung der Eagles aus meiner Jugend und muss feststellen, dass ich jetzt sogar“ Take it easy“ mag. Aber es gibt natürlich noch viel mehr zu entdecken, „Witchy Woman“ etwa, „The Best Of My Love“ oder die traumhafte Ballade „I Can’t Tell You Why“. Gerade da öffnet sich ein breiter und tiefer Raum, die ganze Aufnahme wirkt enorm ausdehnt in allen Ebenen. Ein satter Bass trägt diese wunderbar arrangierten Stimmen, die in der Rockgeschichte nur noch von Crosby, Stills & Nash oder den Beach Boys erreicht wurden. Dank der Davis Acoustics Courbet N°4 Lautsprecher höre ich das mit einer Natürlichkeit und Glaubhaftigkeit, die mich ergreift. So muss das ein Lautsprecher vermitteln.
Fazit
Der Davis Acoustics Courbet N°4 ist ein schlanker, erstaunlich erwachsener Standlautsprecher, der eine grandiose Erweiterung
der Fähigkeiten seines kleinen Bruders darstellt: Unkompliziert in der Aufstellung, leicht anzutreiben und mit einer hochmusikalischen Abstimmung.
Christian Bayer