Edwards Audio MM 4 MMKII
€599,00
Richtige High End MM Phonovorstufe zum fairen Preis. Die neue Version ab 2025 jetzt im Vollmetallgehäuse und weiteren kleinen Verbesserungen im Inneren.
Beschreibung
Die Edwards Audio MM Phonovorstufe ist eine Moving-Magnet (MM) oder High Output Moving Coil (HOMC) RIAA-Phonostufe.
Auf Basis der original MM1-PSU1-Kombination wurde hier die Leistung nochmals durch u.a. ein hochwertigeres internes Netzteil und höher selektierte Operationsverstärker verbessert.
Zu diesem Preis ist das Gerät einzigartig, mit seiner vollständig RoHS-konformen und goldplattierten, zweilagigen Platine, hintergrundbeleuchtetem Display, gefalztem Gehäuse aus Stahlblech und einem 9 mm dicken, maschinell hergestellten Rahmen. Als Bauteile kommen z.B. mit einem dünnen Metallfilm versehene, sehr eng tolerierte MELF-Widerstände von Vishay, Panasonic FM Serie PSU-Kondensatoren und Vishay Polyester/Polypropylen-Folien-Kondensatoren zum Einsatz. Die RIAA-Entzerrung ist eine seltene Kombination aus einem aktiven Bass- und einem passiven Höhenbereich mit einer Genauigkeit von 0,25 dB über das Frequenzband und sehr geringen Signalrauschspannungwert von -87 dB . Die Schaltungstopologie besitzt eine vollständig gepufferte Ausgangsstufe mit einer sehr niedrigen Ausgangsimpedanz zur Reduzierung von Kabeleffekten und um die Ausgangsspannung zu verbessern. Liebe zum Detail erstreckt sich auch auf das im Gehäuse befindliche, extra entwickelte Netzteil, das, einzigartig für dieses Preisniveau, getrennte + und – Gleichstromausgänge hat für maximale Unempfindlichkeit gegen Störgeräusche bei maximalem Dynamikbereich und höchster Übersteuerungsfestigkeit.
Auch hier kommt eine maßgeschneiderte, goldplattierte Platine mit hochwertigen Dioden und „Snubber Caps“ zur Vermeidung unerwünschter Schwingungen und Spannungsspitzen zum Einsatz. Das ist also absolut kein normales Netzteil „von der Stange“ wie häufig von Wettbewerbern in dieser Preisklasse verwendet.
Traditionelles TALK Styling und unsere Leistungsanforderungen wurden auch nicht bei der neuen von hinten beleuchteten Frontplatte vergessen. Die Ganzmetall-Rückwand besitzt Cinch-Anschlüsse und einen Erdungsanschluss. Dies ist wahrscheinlich eine der bestens aufgebauten und ästhetischen Phonovorstufe in ihrer Klasse.
Aber wie sagen es immer die Moderatoren auf den Shoppingsendern „Das ist noch nicht alles“, diese Phonovorstufe „liefert“ auch in der Sound-Abteilung ab mit einer expansiven und detaillierten Klangbühne, echter Dynamik und einem druckvollen Bass. So etwas findet man in der Regel nur bei deutlich teureren Phonovorverstärkern.
Mit einer Verstärkung von 42 dB verfügt er über eine komfortable Übersteuerungsreserve, die weit über der maximalen Ausgangsleistung eines Standard-Tonabnehmers liegt, wobei das Hintergrundgeräusch nahezu geräuschlos ist und eine originalgetreue, dynamische Wiedergabe ohne Kompression gewährleistet. Die RIAA-Kurve ist über das gesamte Audioband auf 0,2 dB genau, um auch hier eine möglichst genaue und originalgetreue Wiedergabe zu gewährleisten. Sie ist in zwei separate Abschnitte aufgeteilt, um die interne Verstärkungsstruktur vor einer möglichen Überlastung zu schützen.
Zusätzliche Informationen
Prinzip | Phonovorverstärker für MM |
---|---|
Eingangswiderstand MM | 47K Ohm |
Verzerrungen | <0.008% 1kHz |
Verstärkung | 42dB |
Max. Eingangsspannung MM | 83mV |
Ausführung | Schwarz |
Lieferumfang | Netzkabel, Garantieanforderung, Bedienungsanleitung |
Netzanschluss | AC 230V/50Hz |
Leistungsaufnahme | 2,5 Watt |
RIAA Entzerrungsgenauigkeit | Innerhalb 0.25 dB |
Kanaltrennung | Besser als 75dB – 20-20kHz |
Abmessungen in mm BxHxL | 220 mm x 70 mm x 195 mm |
Ausgangsimpedanz | <10 Ohm |
Vewrfügbare Ausführungen | Schwarz – Silber – Grau |
Testbericht MM4 MK2 Hifi Test
Testbericht MM4 MK2 Hifi Test
Alt gegen neu
Vor eineinhalb Jahren bin ich dem Edwards Audio MM4 zum ersten Mal begegnet. Kurz darauf war klar: Der kleine MM-Phonoverstärker macht sich so gut in meiner Anlage, dass er bleiben muss. Nun gibt es einen Nachfolger. Ist schon die Zeit für einen Wechsel gekommen?
er MM4 ist ein reiner MM-Verstärker und hat auch nur einen Eingang. Der Powerschalter sitzt auf der Rückseite Es hat mich durchaus ein wenig überrascht zu sehen, dass mittlerweile einige Geräte der Firma Edwards Audio ihre Acryl-Gehäuse abgelegt und solche aus Stahlblech bekommen haben. Überrascht, weil die Verwendung von Acryl auch mit den langlichen Vorzügen argumentiert wurde. Aber ob es nun den Wünschen der Kundschaft oder neuen Erkenntnissen geschuldet ist: Das aktuelle Gehäuse des MM4 Phonoverstärkers ist aus gefalztem Stahlblech und sieht echt gut aus. Ich kann mir auch vorstellen, dass bei einem Preis von nunmehr 600 Euro der ein oder andere Kunde ein vermeintlich hochwertigeres Gehäuse überzeugender findet, auch wenn ich persönlich rein gar nichts an Acryl auszusetzen habe und die alte Version sogar hübscher finde. Der Hauptvorteil dürfte sein, dass man Staub nicht ganz so schnell sieht wie auf der schwarzen Acryl-Version. Das ist nämlich wirklich lästig.
Black Metal
Gab es den Vorgänger noch in mehreren Farbausführungen, ist damit nun Schluss: Den MM4 MKII gibt es nur in Schwarz. Inhaltlich hat sich auch nicht allzu viel getan, es gab aber ein paar kleine Upgrades, über die sich der Hersteller jedoch weitgehend ausschweigt. Geblieben ist auf jeden Fall das aufwendige interne Netzteil mit Ring-kerntrafo, das über getrennte Plus- und Minus-Gleichstromausgänge verfügt, was für maximale Unempfindlichkeit gegen Störgeräusche bei maximalem dynamikbereich und höchster Übersteuerungsfestigkeit sorgen soll. Und das ist rundsätzlich etwas Feines, wenn ein Phonoverstärker dieser reisklasse ohne ein billiges Steckernetzteil auskommt, sondern ein richtig potentes internes hat. Die Bauteile-Auswahl bleibt gewohnt hochwertig: Die zweischichtige Platine bietet eng tolerierte, mit einem dünnen Metallfilm versehene ELF-Widerstände von Vishay, Panasonic PSU-Kondensatoren aus der FM Serie und Vishay Polyester/Polypropylen-Folien-ndensatoren. Die RIAA-Entzerrung, also die Begradigungder für den Vinylschnitt erforderlichen Veränderungdes Frequenzgangs (Bässe im Pegel) gesenkt, Höhen ngehoben), erfolgt in einer Kombination aus einem aktiven Bass- und einempassiven Höhenfilter, mit einer Genauigkeit von 0,25 dB. Die Ausgangsstufe ist gepuffert, die Ausgangsimpedanz ist sehr gering, was praktisch ist, wenn man lange Kabel vom MM4 zum Verstärker legt. Auf der Rückseite geht es spartanisch zu, was daran liegt, dass es hier nichts einzustellen gibt. Bei einer sinnvoll gemachten MM-Phonostufe ist das aber auch nicht nötig. Der Eingangswiderstand beträgt 47 kOhm, die ingangskapazität 120 pF. Das passt so, da muss man nichts umstellen können. Verstärkt wird um 43 dB, auch das ist ein guter Wert. Die Genauigkeit der RIAA-Entzerrung gibt der Hersteller mit 0,2 dB Abweichung an, unterhalb von 1 kHz ist es dezent mehr. Das ist aber alles im grünen Bereich und besser, als man angesichts des Preises erwarten würde, denn: Kanalgleichheit bei Phonoverstärkern ist nicht ganz trivial. Der Fremdspannungsabstand ist sehr gut, die Kanaltrennung auch. Und Verzerrungen spielen schlicht keine Rolle. Zurück zur Rückwand. Neben zwei Paaren Buchsen (Ein- und Ausgänge) und einer Erdungsschraube sitzt hinten auch der „harte“ Netzschalter. Der Stromverbrauch ist aber so gering (2,4 Watt), dass man sich darüber nicht den Kopf zerbrechen sollte.
Klang
Das Aufeinandertreffen der beiden Modelle fand bei mir Zuhause statt. Zuspieler war mein Transrotor Dark Star Reference mit MM-System rtofon Concorde Music Black LVB 250. Die MM4s lieferten das Line-Signal an die Rotel-Vorstufe RC-1590MKII, und die versorgte die Lautsprecher Focal Alpha Evo 65. Das ist eine Kette, mit der man auch feine Unterschiede hören kann. Das neue Modell MM4 MK2 durfte anfangen. Die Suite Española von Rafael Frühbeck De Burgos klang super dynamisch und schlank-durchhörbar. Dark Star und Music Black LVB führen offensichtlich eine knackig-dynamische Beziehung, hier bleibt kein Auge trocken. Rage Against The Machines „Bombtrack“ hatte nicht nur Punch im Bass, sondern entwickelte einen Sog, der einen förmlich in den Song reinzog. Rhythmik und Timing waren exzellent. Zeit für den Wechsel auf den Vorgänger. Die MM4 im Acryl-Gehäuse bot beinahe dieselbe starke Klangqualität, beinahe denselben Punch, beinahe denselben Drive. Aber Fiona Apples Stimme in „I Want You To Love Me“ war etwas weniger freigestellt. Ähnlich das Ergebnis bei der grandiosen Live-Aufnahme von Albert Mangelsdorff, Jaco Pastorius und Alphonse Mouzon, bekannt als „Trilogue – Live!“. Das Schlagzeug im Remaster von 2020 klang über die neue MM4 weniger harsch in den Becken, der Raum war etwas größer. Ausreißer:
Tom Pettys „Time To Move On“ klang über die Acryl-Variante fluffi – ger und weniger steril. Mit allen anderen Teststücken jedoch spielte die neue MM4 etwas besser als die alte. Und so bot auch das Eröffnungsstück „The Burdens And The Hopes“ von Matt Mortons Soundtrack zu Apollo 11 eine nochmals fein gesteigerte Spannung. Dieses lange, sehr gleichförmige Stück entlarvt langweilige Geräte sofort. Dann ist das ein wenig belanglos, ein wenig langweilig, man fragt sich vielleicht sogar, wann endlich was passiert. Stimmt die Wiedergabekette, dann gibt es hier innere Spannung und Atmosphäre zuhauf. Hut ab! Und wer alles aus der MM4 MK2 rausholen möchte, der gönnt ihr ein solides, geschirmtes Netzkabel, etwa von Puritan Audio Labs. Diese Investition kann aber gerne etwas warten. Die Frage jedoch, die diesen Test so schön abschließen könnte, nämlich welches der beiden Geräte man kaufen soll, stellt sich nicht. Die alte Version ist nicht länger erhältlich. Besitzer des Vorgängers müssen auch nicht allzu nervös werden, denn die klanglichen Unterschiede sind zwar vorhanden, aber nicht gravierend. Letztendlich freue ich mich, dass es so toll klingende und für viele Vinyl-Fans bezahlbare HiFi-Geräte gibt, die kaum Wünsche offen lassen. Und auch wenn der Preis um 200 Euro gestiegen ist, bleibt das Preis-Leistungs-Verhältnis schlicht sehr gut!
Fazit Wer nur mit Moving-Magnet-Tonabnehmern Platten hört oder für MCs einen Übertrager nutzt, der kann mit dem Edwards Audio MM4 MK2 durchaus glücklich werden. Der Phonoverstärker macht richtig Musik, mit Druck, Tempo und Luftigkeit.
Alexander Rose-Fehling
Video Edward Audio MM 4 v1
Video Edward Audio MM 4 v1
Testbericht MM4 v1 MINT Magazin
Testbericht MM4 v1 MINT Magazin
PHONO-VORVERSTÄRKER
Edwards Audio MM-4
Von einem günstigen Phono-Pre erwartet man guten Klang, aber erst einmal keine Wunder. Der Edwards Audio vollbringt trotzdem eines: Mit MM-Systemen oder High-Output-MCs bereitet er mehr Hörspaß als manches dreimal so teure Gerät. Ein Preamp, über den man nicht viel, dafür aber nur Gutes schreiben kann.
Kevin Edwards scheint neben der legitimen Absicht, mit seiner Firma Geld zu verdienen, auch noch einen gesunden HiFi-ldealismus zu besitzen: Während sein Nobel-Label Talk Electronics in einer Art Dornröschenschlaf ruht, entwirft der Brite unter Edwards Audio ein umfangreiches Sortiment an erschwinglichen, schlichten, aber intern sehr sorgfältig gemachten Audiokomponenten. Also klassisches Vernunfts-High-End, das einst als besondere Tugend englischer Hersteller galt, heute aber immer seltener zu finden ist.
Der MM-4 blendet nicht mit Glamour und Einstell-Features, zumal es fürs gleiche Geld sogar MC-taugliche Phono-Preamps gibt — auch von Edwards selbst. Die haben dann aber garantiert kein so gutes Netzteil wie der MM-4: Im Haus entwickelt statt von der Stange zugekauft, mit streuarmem, reichlich dimensioniertem Ringkern-Trafo, symmetrischen Betriebsspannungen und einem richtigen Schuko-Kaltgerätekabel bietet diese interne Stromversorgung das volle Kontrastprogramm zu den notorischen Steckernetzteil-Störsendern, die in modernen Anlagen zunehmend den Fußraum bevölkern. Wie bereits im Namen angedeutet konzentriert sich der MM-4 auf Magnet- und Moving-Iron-Systeme: Üppige 42 Dezibel Gain sind festgelegt, das reicht auch für High-Output-MCs, aber eben nicht für echte Moving Coils, die eher 60 bis 70 Dezibel Verstärkung brauchen. Aber warum sollen Phonostufen auch nicht spezialisiert sein? Vor allem, wenn der Verzicht auf MC mit einer so hochwertigen MM-Vorverstärkung honoriert wird: Zweischichtiges Platinenmaterial trägt hier eine fast schon noble Bauteilauswahl mit Panasonic-Elkos, Vishay-Präzisionswiderständen und Polystyrol-Folienkondensatoren im passiven Hochtonzweig der RIAA-Entzerrung. Die eigentliche Verstärkung findet in zwei Analog Devices OP275 statt — unter den Verstärkerchips ebenfalls Meister ihrer Klasse, die auf ihrer Siliziumwaffel JFET mit bipolaren Transistoren kombiniert und deren Vorteile vereinen sollen.
Für die Praxis ist der Edwards Audio bestens gerüstet. An seinen 120 Picofarad Eingangskapazität liefern auch heikle MMs einen ausgeglichenen Frequenzgang, der Ausgangswiderstand ist mit 10 Ohm extrem niedrig — was auch sehr lange Kabelstrecken ohne klangliche Einbußen erlaubt — und Rauschen ist schlicht kein Thema.
Entscheidend ist aber der Klang:
Würden Superlative nicht dem Understatement-Charakter des Edwards-Preamps laufen, müsste man ihn als sensationell bezeichnen. Der MM-4 spielte im Test miz unserem New Horizon 121 (Audio-Team.. AT91), einem Thorens 403 DD (OrtE31 2i Blue, 2M Bronze) sowie dem den High-Output-MC Seto-Hori des japanischen Herstellers Jico in einem SME 10. Stets klangen die Spieler auffallen: saftig, musikalisch vollständig und voll. Keine Frage: Das sind alles gute besonders gelungene Plattenspieler, die auch an anderen MM-Eingängen nicht enttäuschen. Im direkten Vergleich seiner Preisklasse aber sucht der Edwards, mit seinem warmen, feinen und dynamischen Klang seinesgleichen.
BERNHARD RIETSCHEL