Beschreibung
Das handgefertigte Colibri Gran Cru ist die neueste und beste Version der berühmten Colibri. Das Colibri Gran Cru verfügt (ein besonderer Grand Vintage, könnte man sagen) über Hand-gewickelte Golddrahtspulen und einen massiven Boron-Nadelträger, während das Gehäuse aus einer sehr lang abgelagerten Holzart besteht, die speziell für den Instrumentenbau verwendet wird. Dieses besondere Material unterstreicht die besonders angenehme und außergewöhnliche Musikwiedergabe. Das Colibri Gran Cru enthält den bekannten VDH-1S-Nadelschliff von Van den Hul, den das Unternehmen seit 1973 verwendet und perfektioniert hat. Der Colibri Grand Cru benötigt eine Auflagekraft von 1,35 bis 1,5 Gramm. Laut Aussage von Van den Hul ist es sogar möglich den Tonabnehmer mit einer Auflagekraft von nur 1,25 Gramm zu betreiben. Die Ausgangsspannung beträgt 0,5 mV, während die Lastimpedanz mit 120 Ohm bis 47 kOhm angegeben wird. Der VDH Colibri ‚Gran Cru‘ ist der Höhepunkt von A.J. van den Huls 44 Jahre Forschung und Entwicklung im Bereich Tonabnehmerbau.
Zusätzliche Informationen
Nadelschliff | VDH-type 1 |
---|---|
Ausgangsspannung | 0,6mv / Kanal |
Nadelträgermaterial | Boron |
Spulenmaterial | Matched crystal Gold |
Gehäusematerial | Holzgehäuse Sonderversion KOA Holz |
Einspielzeit | 50 Stunden |
compliance | 35micron/mN |
Produktfamilie | Condor, Canary, Crimson, Grasshopper,Black Beauty |
Ausführung | Offenes Gehäuse |
Lieferumfang | Holzkästchen mit individuellen Produktmerkmale und Produktcode, Headshell Wasserwaage, Montageschrauben |
Besonderheit | Handarbeit – Fairer Service – Reparaturfähig selbst nach Jahrzehnten |
Upgrades | ja |
Klangbeschreibung | Leichtfüßig, Ultra-Dynamisch, Ultra-Auflösend, ultraschnell, maximale Raumausleuchtung |
Musik Genre Empfehlung | Klassik, Jazz, große Orchester, Audiophil,Allrounder |
Auflagekraft | 1,5g-1.35g |
Antiskatingwert | maximal 0,6 |
Abtestfähigkeit | Max |
Kanaltrennung | >35/>30dB |
Vertikaler Abtastwinkel | 22 Grad |
Empf.eff. Tonarm Masse | 10-16 g |
Anschlusswiderstand | 50-1000 Ohm |
Kanal ungleichgewicht | <0,3dB |
Spulen Widerstand | 36 Ohm +/-10 % |
Frequenzgang | 5-65.000 Hz |
The Gran Cru
The Gran Cru
Firmengründer A.J. Van den Hul erzählte SoundStage! Australien: „Nachdem ich so viele Modelle hergestellt hatte, brauchte ich etwas, um meinen kreativen Denkprozess zu beschleunigen. Dies war der Auslöser, um tiefer über das Tonabnehmerdesign nachzudenken, und der Gran Cru ist das Ergebnis. “ Van den Hul fuhr fort: „In Bezug auf Detailauflösung und Dynamik wird das Gran Cru meiner Meinung nach nur wenige Rivalen haben. Bei der Entwicklung des Gran Cru habe ich mich auch sorgfältig auf seine Raum- und Timing-Eigenschaften konzentriert. “
Video A. J. van den Hul baut einen Tonabnehmer live
Video A. J. van den Hul baut einen Tonabnehmer live
Testbericht Grand Cru Elite LP Magazin
Testbericht Grand Cru Elite LP Magazin
Die Quintessenz
Manche Gelegenheiten sind so unwahrscheinlich, die kann man einfach nicht auslassen. Das hier ist so eine.
Kontext
Ja, der holländische Tonabnehmerexperte Aalt van den Hul ist noch aktiv. Zwar dürfte er mittlerweile in der Gegend von 85 Jahren alt sein, aber das hindert ihn keineswegs daran, sich nach wie vor Gedanken darüberzumachen, wie man Töne noch besser aus der Plattenrille extrahiert bekommt. Die Kumulation seiner diesbezüglichen Bemühungen ist die „Colibri“ Tonabnehmerbaureihe, die er schon seit vielen Jahren immer weiter entwickelt. Das jüngste Statement zum Thema hört auf das Typenbezeichnungsmonster „Colibri XGW Grand Cru Elite“ und stellt die bisherige Krönung des Tonabnehmerschaffens des umtriebigen Niederländers dar. Kostenpunkt: 12900 Euro. Und Sie haben bestimmt Verständnis dafür, dass ich die Gelegenheit nicht missen wollte, mich mit so einer Preziose zu beschäftigen. Über den Preis zu diskutieren, ist müßig. Wenn das Künstlerhonorar in dieser Gegend liegen muss, dann ist das halt so. Man kann zweifellos auch mit Abtastern ausgezeichnet Musik hören, die um Größenordnungen weniger Geld kosten.
Aufbau
Man sieht dem Grand Cru Elite seine Sonderstellung nicht ohne Weiteres an. Kenner der Materie identifizieren es problemlos als Colibri. Der entscheidende Punkt bei der Baureihe ist die bedingungslose Reduktion auf das Wesentliche. So sind alle Generatorkomponenten so kompakt wie irgend möglich ausgefallen, um Verzerrungen und Rauschen auf ein Minimum zu reduzieren. Dafür hat man einen ungetrübten Blick auf jedes Detail des Abtasters, was zweifellos auch den leicht robusten Charme eines von Grund auf per Hand gebauten Tonabnehmers offenbart. An der Spitze des Bornadelträgers sitzt ein winziger Diamant mit dem berühmten van den Hul 1S-Schliff, immer weiter verfeinert seit 1973. Die zu bewegenden Spulen werden per Hand aus Golddraht gewickelt, und davon nimmt der Meister diesmal ziemlich wenig: Das Grand Cru Elite ist mit recht kurzen Spulen ausgestattet, verfügt deshalb über einen Innenwiderstand von moderaten zehn Ohm. Die Ausgangsspannung beträgt trotzdem unkomplizierte 0,4 Millivolt, irgendwo wird der Meister noch ein paar Schrauben gefunden haben, an denen er in Sachen Effektivität drehen konnte.
Typisch van den Hul: das per Hand beschriftete Holzkästchen als Verpackung
„Gehäuse“ gibt’s bei den Colibris nicht viel, lediglich einen Holzwinkel, der als Träger für den Generator dient. Dessen Material ist immer ein Punkt gewesen, den van den Hul variiert hat. Was genau er beim neuen Topmodell nimmt entzieht sich meiner Kenntnis, es ist jedenfalls eine offenbar sehr harte, fein gemaserte und sehr homogene Holzart. Interessanterweise sind die Befestigungsgewinde direkt ins Material geschnitten, bislang wurden an dieser Stelle Gewindehülsen eingesetzt.
Montage
van den Hul empfiehlt einen Tonarm mit einer effektiven Masse zwischen acht und 14 Gramm, das ist etwas unterhalb dessen, was meine üblichen Zwölfzöller hergeben. Deshalb versuchte ich mit einem SME 309 mein Glück (um zehn Gramm), machte letztlich aber bessere Erfahrungen mit einem Micro Seiki MA-707, bei dem die effektive Masse einstellbar ist – ich dürfte am oberen Ende des empfohlenen Wertes gelandet sein.
Das Thema „Einspielen“ bin ich mit dem van den Hul etwas anders angegangen als sonst, will sagen: Es hat nach einer initialen Funktionsprüfung reichlich Plattenseiten abzuspielen bekommen, bei denen niemand zugehört hat. Ich wollte bei meiner ersten klanglichen Begegnung mit einer so extremen Natur einfach vermeiden, einen nicht aussagekräftigen Eindruck zu bekommen. Das gab mir Gelegenheit darüber nachzudenken, welche Platte denn hier die Verantwortung auferlegt bekommen soll, den ersten Eindruck zu vermitteln.
Klang
Ich habe mich natürlich fürs Tools ÜberAlbum „Fear Innoculum“ entschieden, da weiß ich grundsätzlich ganz schnell, woran ich bin. 100 Ohm Abschluss, die Tonabnehmer Verstärkung übernahm der überaus bewährte MalValve preamp three phono undnach ein paar Sekunden war klar – okay, das ist etwas Besonderes. Es ist dieses intuitiv sehr befriedigende Gefühl von: „das ist eine wirklich gut klingende Anlage“, dass sich unmittelbar einstellt, bevor man sich auf die Suche nach den Ursachen dafür macht. Fakt ist: Das Crand Cru Elite ist pure Magie. Es vermittelt eine atmosphärische Dichte wie kaum ein anderer Tonabnehmer, den ich je erlebt habe. Und ich habe wieder Dinge über Danny Careys unglaubliches Schlagzeugspiel gelernt, die mir vorher nicht klar waren. Da ist soviel Ausdruck, soviel Sachkenntnis, soviel Präzision drin – ich werde nie verstehen, wie er das macht. Nach der spröden Perfektion Abend lang Alben der Spacerocker von Electric Moon angehört. Es ist schwer zu beschreiben, auf welch selbstverständliche Art und Weise man in die Musik hinein-gezogen wird, wie einfach und intuitiv sich Zugänge zu Gebotenem öffnen. Sie wollen’s greifbarer? Okay: Das van den Hul lebt von einer extremen Detailverliebtheit, die sogar die des hervorragenden Ortofon Per Windfeld Ti noch toppt und vermutlich deshalb so einmalig natürlich klingt. Es liefert einen voluminösen, rollenden Tieftonpart, der perfekt dazu passt, aber nicht mit der gnadenlosen Präzision des DS Audio DS003 mithalten kann. Es freut sich über sehr saubere Platten, weil es wirklich jedes Staubkorn eindrucksvoll ans Licht der Öffentlichkeit zerrt. Dann klappt’s auch mit der überragend ausdrucksstarken Stimmwiedergabe bei Nina Simone, deren Hingabe, ja sogar latenten Zorn ich noch nie so unmissverständlich erlebt habe.
Holger Barske
Analoger Irrsinn?
Definitiv. Aber einer mit Methode, der mit einmaliger Ausdrucksstärke und maximalem Gefühl für die Informationen in der Rill einhergeht.